Dein Alltag ist ihre Kindheit – aber andersrum doch auch?!
Ich las heute früh in Instagram in etwa folgendes: Deine Kinder werden sich nicht an Wäscheberge oder dreckige Fenster erinnern. Aber sie werden sich daran erinnern, wenn du lachend mit ihnen in Pfützen gehüpft bist. Dein Alltag ist ihre Kindheit. Schön. Wirklich. Aber das muss man sich auch leisten können. Man muss es sich leisten können. die Wäscheberge, das Geschirr und den dreckigen Fußboden ignorieren zu können. Man muss es sich leisten können, die gesamte Freiheit in die Kinder zu investieren und die lachende Spaßmama (oder der Spaßpapa) sein. Denn das erfordert Ressourcen, die die wenigsten zur Verfügung haben. Ressourcen, für die man privilegiert sein muss. Wer kann es sich…
Gleichberechtigung von Care Arbeit und Mental Load am Arsch – #mittelfingermittwoch
Heute ist Mittwoch. #mittelfingermittwoch, um genau zu sein. Und heute Nacht, nachdem ich also abends ein Onlineseminar für mein Studium besucht und im Anschluss noch das Babyphone bewacht habe, damit der Mann essen jagen kann (ja, ich spiele mit Klischees), bekam ich auf Instagram folgende Aussage: „Wow, sechs Kinder. Da bist du sicher Vollzeitmama oder?“ Und allein bei der Frage steigt mir immer direkt der Puls. Denn in 99,8 % aller Fälle würde diese Frage einem Mann mit der Kinderzahl – oder überhaupt mit Kindern – nicht gestellt werden. Care Arbeit und Mental Load sind weiblich. Gleichberechtigung gibt es nicht. Ich beschäftige mich ja gerade auch im Studium mit Work-Life-Balance…
Familienplanung abgeschlossen? Wann merkt man, dass man komplett ist?
Wir sind durch. Familienplanung abgeschlossen. Ja, wirklich! Wir fühlen uns jetzt nämlich komplett. So komplett, dass wir möglichen weiteren Kindern ein medizinisches Ende gesetzt haben. Aber wann merkt man, dass man komplett ist? Ich erzähle ein bisschen aus dem Nähkästchen. Die Anfänge der Familiengründung Als wir uns damals damit auseinander gesetzt haben, eine Familie zu gründen, waren wir uns ziemlich schnell einig, dass unser erstes Kind kein Einzelkind bleiben würde. Also ich wusste es sicher, mein Mann brauchte noch etwas Zeit, um sich mit dem Gedanken anzufreunden. Das hatte einen ganz pragmatischen Grund. Für mich war der Gedanke, dass – sollte diesem einen Kind etwas zustoßen – ich alles verlieren…
Weihnachten allein – weshalb die Kernfamilie bei uns im Vordergrund steht
Heiligabend – ich setze einen Tweet ab, dass wir Weihnachten allein feiern und ich mich so sehr darauf freue, weil diese Weihnachtsfeste ohne Besuche oder Gäste einfach unheimlich entspannt und entschleunigt sind, und fange mir die Antwort ein, was das denn soll. Schließlich sind wir mit den Kindern mehr als andere mit drei oder vier Generationen. Wow! So viel Empathielosigkeit muss man erstmal sacken lassen. Denn dieser unsensible taktlose Kommentar hat mich ehrlich gesagt mehr getroffen, als ich mir erst einmal eingestehen wollte. Aus einer privilegierten intakten Familie heraus zu urteilen, weil wir uns für viele Kinder entschieden haben, ist ein bildlicher Schlag unter die Gürtellinie. Nicht jeder Mensch hat…
Corona-Tests an Schulen: Warum ich es so wichtig finde!
Ich habe mich mit Themen rund um Corona wirklich zurück gehalten. Mir brannte so einige Male einiges unter den Fingernägeln und ab und an musste ich mir auch auf die Zunge beißen, um andere nicht zu sehr vor den Kopf zu stoßen. Was hier aber momentan abgeht, was die Corona-Tests an Schulen angeht, ist einfach nicht mehr normal und schön. Eins vorweg: Hier bei uns an der Grundschule läuft es wirklich gut. Auch, wenn das System, das von der Zeitung begleitet wurde, von sämtlichen „besorgten Bürgern“ zerrissen wurde. Hier müssen die Kinder über den Notausgang der Sporthalle eintreten, werden dann von Fachpersonal in Sicherheitskleidung an einen Tisch gebracht, der mit…
„Das wird sie noch bereuen!“ – Wie wäre es mit Akzeptanz statt Missgunst unter Müttern?
Neulich auf Twitter: Eine Userin lässt sich absolut herablassend darüber aus, dass eine „dieser Influencerinnen“ es wagt, im Wochenbett Kooperation um Kooperation zu veröffentlichen. Dass sie es wagt, im Wochenbett ihr Kind für eine gewisse Zeit dem Papa anzuvertrauen und zu arbeiten. Hetzen, statt Verständnis. Ganz toll. Neulich auf Instagram: Eine Mama mit 4 (oder waren es 5?) Kindern startet in ihrer Story eine Fragerunde und die meisten Fragen, die kommen sind – na, was denkst du? – „Ihr lebt doch von staatlicher Unterstützung oder? So viele Kinder kann sich kein Normalo leisten!“. Sie bleib sachlich und freundlich. Ich wäre stinksauer gewesen. Das sind nur zwei von unzähligen Beispielen, die…
Die zweite Welle Corona – mir macht das Angst
Gerade schaue ich durchs Netz, lese immer mehr Elternblogbeiträge zum Thema zweite Welle im Zusammenhang mit Corona und dann meint der Marburger Bund, dass wir uns schon mittendrin befinden (Quelle: Tagesschau). Während in anderen Bundesländern nun langsam der Schulbetrieb wieder Fahrt aufnimmt und alle gespannt auf die Folgen der Demonstrationen in Berlin warten, geht mir der Hintern auf Grundeis. Wird der Schulbetrieb wirklich normal starten? Kann und will ich das Risiko tragen, dass unsere Kinder wohlwissentlich der Gefahr ausgesetzt werden, an Covid_19 zu erkranken? Und inwiefern kann ich überhaupt dagegen ankämpfen? Ich weiß, dass viele Familien mindestens eine Risikogruppe bei sich zuhause haben. Dass die Angst immer dabei ist. Und…
Corona hat mich radikalisiert – ein Rant
Corona hat mich radikalisiert – ich gebe es zu! Schon zuvor fand ich Gruppenkuscheln in der Menschenmenge unangenehm, suchte mir meine Freunde mit Bedacht aus und versuchte, Einkauf nicht zum Sport verkommen zu lassen. Ich fand es furchtbar anstrengend, Menschen aus Höflichkeit die Hand zu geben und, weil die Kinder ja die gleiche Klasse besuchen, mit vielen Eltern auf kleinen Stühlen im Klassenzimmer Elternabende mitzuerleben. Ja, ich fand (viele) Menschen auch vorher schon anstrengend, unangenehm und zuviel. Corona hat mich radikalisiert Denn mittlerweile bekomme ich richtig Wut im Bauch, wenn ich Hildmann-Schwurbler und Corona-Leugner sehe. Ich kriege richtige Hassgefühle, wenn Menschen sagen, sie hätten das Recht auf das Virus und…
Keks erster Geburtstag – plötzlich kein Baby mehr // Gedanken, Entwicklung und Geschenke
Es ist soweit. Im Hause Puddingklecks gibt es kein Baby mehr. Der Keks ist jetzt groß und sein erster Geburtstag ist heute. Dieser kleine Mensch, der so sehnsüchtig erwartet war, hat unser Leben nochmal komplett umgekrempelt. Auf den Kopf gestellt. Nach vier Kindern dachten wir, wir sind erfahren, wir schaukeln das (Baby) mit links. Und er uns gezeigt, dass man sich auch beim 5. Kind manchmal hilflos, verzeifelt und am Rande seiner Nerven befinden kann. Aber er hat uns auch gezeigt, wie schön es sich anfühlt, wenn ein kleiner Mensch nochmal alle Geschwister zusammenwachsen und an ihm wachsen lässt. Wenn aus schlimmen Erlebnissen Gutes entsteht Ich hatte es damals, als…
Einmal aussteigen bitte // Wenn der Familienalltag durchgetaktet ist
Einmal aussteigen bitte – die Terminflut als Familie nimmt überhand! Ich hätte ja kaum gedacht, dass ich mal darüber schreibe. Oder dass ich die Zeit dafür finde, über so etwas zu schreiben. Was ich nämlich mit der Ankunft vom Keks so gar nicht auf dem Schirm hatte ja, nenne mich ruhig naiv – war, dass diese Terminflut, die mit vier Kindern schon nicht ohne war, nun irgendwie gar nicht mehr abreißt. Dass eine Pause, eine Auszeit über ein oder mehrere Tage einfach nicht vorhanden sind. Aber von vorn: Erst haben wir auf die Geburt hingefiebert, denn mit der Geburt hatte Manuel einen Monat Elternzeit. Dieses kleine Wunder und seine Ankunft…
Familie werden, Paar bleiben – gar nicht so einfach
Familie werden, Paar bleiben. Auch nach mehreren Kindern eine große Herausforderung. Neulich saß ich meinem Mann gegenüber, schaute ihn gedankenversunken an und mir rutschte ein „Du fehlst mir“ raus. Sein Blick sprach Bände, denn genauso geht es ihm momentan auch. Unser Alltag, mein Alltag, besteht momentan aus Stillen, Haushalt und den Kindern. Zwischendrin werden noch Termine wahrgenommen und die aktuelle finanzielle und emotionale Belastung trägt nicht gerade dazu bei, dass man sich Zeit freischaufelt. Oder auch freischaufeln kann. Denn das Baby, unser 5. Wunschkind, fordert jede Menge Aufmerksamkeit. Gefühlt stille ich den ganzen Tag. Und wenn der Keks nicht gerade gestillt wird, ist er in der Trage. An mir, an…
(D)ein letzter Kindergartentag: ein bittersüßer Abschied
Wenn ein letzter Kindergartentag vorbei ist, beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Drei Jahre. Etwas mehr als drei Jahre war der Zwerg nun ein Kindergartenkind. Damals, im November, erzählte der Herzmann, das ein Kindergartenplatz kurzfristig frei sei, die Warteliste abgearbeitet und kein Bewerber. Ob denn nicht der kleine Zwerg diesen Platz besetzen möchte. Ich war ein wenig sprachlos. Und auch überfordert. So spontan einfach zusagen? Nach kurzer Bedenkzeit war klar, er würde ab Januar in den Kindergarten gehen. Dann wäre er frisch drei und seine Schwester ging damals ja auch noch dort hin, wenn auch in eine andere Gruppe. Ein letzter Kindergartentag – ein Lebensabschnitt ist vorbei Heute ist sein letzter Kindergartentag.…