Entdecken Sie die Bedeutung des Equal Pay Day, einem symbolischen Tag, der das Bewusstsein für den Gender Pay Gap schärft. Erfahren Sie, wie dieser Tag Solidarität, Dialog und Veränderung fördert, um eine gerechtere Arbeitswelt für Frauen und Männer zu schaffen.
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Equal pay day – bis heute haben Frauen umsonst gearbeitet #mittelfingermittwoch

Wir schreiben den 6. März 2024. Rein rechnerisch haben Frauen in Deutschland bis zu diesem Datum kostenlos gearbeitet – willkommen beim Equal pay day. Worauf sich das beruft? Auf den Gender Pay Gap.

Was ist der Gender Pay Gap?

Der Gender Pay Gap bezieht sich auf den geschlechtsspezifischen Lohnunterschied zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern. Diese Diskrepanz zeigt sich in der durchschnittlichen Entlohnung, die Männer im Vergleich zu Frauen für ihre Arbeit erhalten. Der Gender Pay Gap wird in der Regel in Prozent ausgedrückt und basiert auf dem durchschnittlichen Brutto- oder Nettostundenlohn oder dem durchschnittlichen Jahresgehalt.

Quelle: European Institute for Gender Equality (EIGE). (2021). „Gender Equality Index 2021: Work – Economic and Financial Aspects – Income, Poverty and Pay Gaps.“

Doch was heißt das jetzt genau? Der Gender Pay Gap bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt weniger Geld verdienen als Männer für ähnliche Arbeit. Das liegt unter anderem an folgenden Punkten:

  1. Berufswahl und Branchenpräferenzen: Frauen neigen dazu, vermehrt in Berufen und Branchen zu arbeiten, die historisch als „frauendominiert“ gelten und tendenziell niedrigere Gehälter aufweisen. Diese strukturelle Ungleichheit bei der Berufswahl trägt zum Gender Pay Gap bei.

  2. Teilzeit- und unbezahlte Arbeit: Frauen übernehmen oft einen größeren Anteil an Teilzeit- und unbezahlter Arbeit, insbesondere im Zusammenhang mit Kindererziehung oder Pflegeaufgaben. Dies führt zu einer Reduzierung ihrer Arbeitsstunden und hat negative Auswirkungen auf ihre langfristigen Verdienstmöglichkeiten.

  3. Vertikale Segregation: Die „vertikale Segregation“ bezieht sich auf die Tendenz, dass Frauen in vielen Organisationen und Unternehmen überproportional in unteren oder mittleren Positionen zu finden sind, während Männer häufiger in höheren Führungspositionen vertreten sind. Diese Hierarchieunterschiede können zu einem geschlechtsspezifischen Lohngefälle führen, da leitende Positionen in der Regel besser bezahlt sind. Ursachen dafür können geschlechtsspezifische Vorurteile, stereotype Wahrnehmungen von Führungsqualitäten und traditionelle Rollenbilder sein, die Frauen eher in unterstützenden oder administrativen Rollen sehen.

  4. Entgelttransparenz und Verhandlungsmacht: Unterschiede in der Verhandlungsmacht und der Entgelttransparenz spielen eine Rolle beim Gender Pay Gap. Frauen neigen möglicherweise dazu, in Gehaltsverhandlungen zurückhaltender zu sein oder haben aufgrund mangelnder Transparenz weniger Kenntnisse über die Gehälter ihrer Kollegen.

  5. Diskriminierung und strukturelle Barrieren: Diskriminierung bezieht sich auf ungerechtfertigte Unterscheidungen oder Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts. In vielen Arbeitsumgebungen können Frauen nach wie vor mit Diskriminierung konfrontiert sein, sei es in Form von Benachteiligungen bei Beförderungen, geringerer Anerkennung ihrer Leistungen oder ungleichen Zugangsmöglichkeiten zu beruflichen Ressourcen. Strukturelle Barrieren beziehen sich auf fest verankerte Normen, Praktiken und Stereotypen, die den beruflichen Fortschritt von Frauen behindern können. Dazu gehören geschlechtsspezifische Rollenklischees, die die Akzeptanz von Frauen in bestimmten Berufen erschweren, sowie mangelnde Unterstützungsstrukturen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Beide Faktoren können dazu beitragen, dass Frauen in ihren beruflichen Möglichkeiten eingeschränkt sind und somit zu einem Gender Pay Gap beitragen.

Deutschland liegt mit 18 % unbereinigtem Pay Gap und 6 Prozent bereinigtem Pay Gap laut statistischem Bundesamt auf den hinteren Plätzen. Und das, das kannst du dir denken, ist eigentlich beschämend.

Wie berechnet man den Equal Pay Day?

Hierfür nimmt man den Gender Pay Gap und berechnet 18% von 365 Tagen, also einem Jahr, welches dann den Equal Pay Day festlegt. Je nach Land kommt also ein anderes Datum zum Vorschein. Bei uns ist es der 6.3., bis zu dem Tag Frauen bedingt durch patriarchale Strukturen quasi umsonst gearbeitet haben.

Und was soll der ganze Aufschrei jetzt?

Der „Equal Pay Day“ ist ein symbolischer Tag, der darauf aufmerksam macht, wie lange Frauen im Durchschnitt arbeiten müssen, um das zu verdienen, was Männer bereits bis zum Ende des Vorjahres verdient haben. Der Tag soll Bewusstsein für den Gender Pay Gap schaffen, also die geschlechtsspezifische Lohnlücke zwischen Männern und Frauen.

Anders ausgedrückt ist der Equal Pay Day eine Art Weckruf für Fairness und Gleichstellung am Arbeitsplatz. Er lädt dazu ein, gemeinsam darüber nachzudenken, warum es in unserer Gesellschaft noch immer Unterschiede im Lohnniveau gibt und wie wir als Gemeinschaft aktiv dazu beitragen können, diese Ungerechtigkeit zu überwinden.

Hier sind einige Aspekte, die dieser Tag fördern möchte:

  1. Bewusstseinsbildung: Der „Equal Pay Day ist“ wie ein sanfter Fingerzeig, der darauf hinweist, dass es einen Grund gibt, über die Unterschiede im Gehalt zwischen Frauen und Männern nachzudenken. Er ermuntert dazu, sich bewusst mit dem Thema auseinanderzusetzen, um Verständnis und Empathie zu fördern.

  2. Solidarität: Der Tag schafft Raum für Solidarität unter Frauen und Männern, die sich für Gleichberechtigung und faire Bezahlung einsetzen. Gemeinsam können wir Barrieren überwinden und für eine gerechtere Arbeitswelt eintreten.

  3. Dialog und Veränderung: Der „Equal Pay Day“ regt zum Dialog an. Er ermutigt Unternehmen, Politiker, Arbeitnehmer und die Gesellschaft insgesamt dazu, sich zu fragen, wie sie zur Beseitigung des Gender Pay Gaps beitragen können. Dieser positive Austausch trägt dazu bei, dass Veränderungen auf individueller und struktureller Ebene angestoßen werden.

  4. Empowerment: Der Tag dient auch als Quelle der Stärkung. Frauen werden ermutigt, ihre eigenen Rechte am Arbeitsplatz zu kennen, für ihre fair entlohnte Arbeit einzustehen und gleichzeitig ihre männlichen Kollegen zu unterstützen, um gemeinsam eine positive Veränderung herbeizuführen.

  5. Langfristige Veränderung: Durch die Aufmerksamkeit, die der „Equal Pay Day“ schafft, wird eine Grundlage für langfristige Veränderungen geschaffen. Unternehmen können Anreize schaffen, um die Lohnlücke zu schließen, und politische Maßnahmen können ergriffen werden, um strukturelle Ungleichheiten anzugehen.

Insgesamt ist der „Equal Pay Day“ eine weitere Erinnerung daran, dass Fairness und Gleichstellung im beruflichen Umfeld für eine harmonischere und gerechtere Gesellschaft unerlässlich sind. Er eröffnet die Möglichkeit, gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten, in der der Wert der Arbeit unabhängig vom Geschlecht gleichermaßen geschätzt wird.

Wir schreiben das Jahr 2024

Und wir diskutieren noch immer darüber, dass weiblich gelesene Personen bei Bewerbungsgesprächen gefragt werden, wie es um ihren Kinderwunsch steht. Wir diskutieren noch immer darüber, ob die gleiche Arbeit von Frauen weniger Wert ist als die von Männern. Und wir diskutieren noch immer darüber, dass frau ja selbst schuld sei, wenn sie in Altersarmut rutscht, nachdem sie nur in Teilzeit arbeiten kann, damit die Kinder betreut, die Schwiegereltern gepflegt und das Haus geputzt ist, während der Partner Karriere machen kann. Wir leben noch immer in Rollenklischees, weil dieses ganze Konstrukt zusammenbrechen würde, würden Frauen aufstehen und sich weigern, unbezahlte Arbeit zu übernehmen, für die sie gegenwärtig UND später finanziell büßen müssen.

Es macht mich wütend. Nicht nur heute! Immer! Vor dem Gesetz gleich. Doch kenne ich keine einzige Frau (!), die sich beruflich stets fair und gleichberechtigt behandelt und bezahlt gefühlt hat. Und das spricht schon für sich.

Herzlichst, die Julie

 

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