10 Fakten, die gegen eine Großfamilie sprechen - eine humorvolle Aufzählung
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10 Fakten, die gegen eine Großfamilie sprechen

Neulich hatte ich Spontanbesuch einer lieben Freundin. Sie hatte frei, während ihre Tochter in der Schule war und konnte mir so unter die Arme greifen. Sie musste nicht viel tun, sondern trug einfach den Keks, damit ich einmal in Ruhe meinen Cappuccino schlürfen konnte. Und sie tauschte sich mit mir über ihr und mein Leben aus. So unterschiedlich unsere Leben verlaufen, so nah sind wir uns. Und genauso, wie für mich viele Fakten gegen eine Einkindfamilie sprechen, sprechen für sie viele Fakten gegen eine Großfamilie. Wenn man sich das Ganze mal überlegt, sind die Gründe gegen eine Großfamilie nicht von der Hand zu weisen. Und das sage ich als Mama einer handvoll Kinder. Welche Gründe das sind? Die zähle ich dir hier mal auf. Und natürlich ist der ein oder andere Grund mit viel Humor und einem Augenzwinkern zu sehen, denn im Endeffekt bleibt es doch jedem selbst überlassen, ob keines, eines oder 22 Kinder.

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10 Fakten gegen eine Großfamilie

Schlaf ist überbewertet

Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft ich in den letzten Jahren durch geschlafen habe. Wenn das Baby nicht weint, hat bestimmt eines der größeren Kinder einen Albtraum oder sich irgendwas in der Schule eingefangen, sodass die Nächte nicht zum Schlaf da sind, sondern um von Kind zu Kind zu wandern. Hier habe ich dir exemplarisch mal eine Nacht bei uns verbloggt.

Der Kaffee wird immer kalt

In Ruhe Kaffee trinken? Den Kaffee warm genießen? Das geht nur alle Jubeljahre, wenn Weihnachten und Ostern …. ach lassen wir das. Denn eigentlich kommt immer was dazwischen. Die verschwundene Sporthose in Kombination mit der zu scharf riechenden Zahnpasta und unauffindbaren Haarspangen zum Beispiel. Und wenn man dann doch mal zur Ruhe kommt, ist der Kaffee kalt, es haben sich 204 Fliegen für das Heißgetränk bedankt und eigentlich wäre schon Zeit für Schnaps.

Dauerabo beim (Kinder)Arzt

Seit sage und schreibe drei Monaten gab es keinen einzigen Tag, an dem alle 7 der Familie Puddingklecks gesund waren. Die Arzthelferinnen der Kinderarztpraxis begrüßen uns schon wie alte Freunde, der HNO winkt uns direkt durch, wenn er nur unseren Nachnamen hört. Diese Krankheitswelle, die wir uns liebevoll teilen und vor allem ich als Mama aus Solidarität ausgiebig teste, bricht einfach nicht ab und kostet uns einiges. Schlaf zum Beispiel, wodurch wir wieder bei Punkt 1 wären.

Das bisschen Haushalt

Das macht sich von allein. Ganz bestimmt. Wie durch Geisterhand sind täglich 2-3 Ladungen Wäsche wieder sauber gefaltet, 5 Brotzeitdosen gefüllt, mindestens 22 Teller und 10 Gläser gewaschen, die Spuren der matschigen Schuhe beseitigt und frisch fröhlich zerstören die nach Hause kommende Horde von drei Schulkindern und einem Kindergartenkind die über Stunden gepflegte Idylle. Zum Glück läuft immerhin einer hier noch nicht. Bei uns sieht es im Übrigen so aus: >>klick<<

Familienmanagement at its best

Ich frage mich ja bis heute, warum das nicht an der Uni angeboten wird. „Sie wollen eine Familie gründen? Hier ist das Seminar ‚Wie werde ich einem heterogenen Familiengefüge gerecht‘ mit dem Intensivkurs ‚Familienmanagement – ab 6 Köpfen wird es kniffelig‘ “ . Es gibt keinen Tag, an dem wir nicht im Auto sitzen, Bedürfnisse abwägen, (Schul)Termine wahrnehmen und uns den Hintern aufreißen, dass niemand durchs System rutscht. Und dennoch passiert es regelmäßig, dass ein Termin verschnarcht wird, wiederholt verschoben werden muss oder ganz ausfällt. Kapazitäten für Freizeit? Wenn die Kinder schlafen. Aber dann fällt man bestenfalls direkt mit ins Bett, denn spätestens 1-2 Stunden später wird man liebevoll geweckt, wodurch wir wieder bei Punkt 1 und 3 wären. Wie ein Tag bei uns aussieht? Das kannst du hier nachlesen.

Kochen wie in einer Großküche

Weißt du eigentlich, wie viele Nudeln mit Ketchup in so einen kleinen Kindermagen passen? Und jetzt rechne das auf viele Kinder hoch. Ein normaler kleiner Topf, der früher Kapazität für zwei Mahlzeiten für uns als Einkindfamilie her gab, reicht nun nicht einmal für die Hälfte der Kinderschar – wenn es denn etwas gibt, das ihnen schmeckt. So ein Sack Kartoffeln hat das Zeitliche gesegnet, bevor man Schupfnudelauflauf sagen kann. Und an den Verbrauch von trockenem (von Soße könnte man nämlich eventuell sterben) Reis möchte ich erst gar nicht denken. Und da sind wir auch schon beim nächsten Punkt.

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Ohne Goldesel, ohne mich

So ein Einkauf für eine Großfamilie kann schon mal aussehen, als würde man für die Apokalypse vorsorgen. Nur, dass der Einkauf gefühlt höchsten 48 Stunden hält, bevor man wieder auf Beutezug gehen muss. Und weil diese Meute an Kindern auch einen gesunden Appetit hat – obwohl nur die Mutter aussieht, als würde sie den Kindern die Wurst vom Brot klauen – geht das ordentlich ins Geld. Hast du außerdem bedacht, wie viel 5 Paar Winterschuhe kosten? Denn die vom Vorjahr sind zu klein und die vom nächstgrößeren Geschwisterkind zu breit, zu lang oder wahlweise in der falschen Farbe. Die Schulausflüge und Sonderposten nicht zu vergessen. Ab etwa 3 Kindern wird nebenbei ein Standardauto zu klein. Man wird also vor die Wahl gestellt, Erstgeborener oder Bus. Wer an seinen Nieren hängt und die nicht gegen Klassenfahrten ins Kolpinghaus opfern möchte, sollte sich die Kinder nochmal gut überlegen.

Man hat nie seine Ruhe

Allein aufs Klo gehen? Fehlanzeige. Mal eben eine Zeitschrift komplett durchblättern, ohne unterbrochen zu werden? Von was träumst du nachts? Apropos nachts … Selbst da wandern kleinere und größere Kinder ins Familienbett, aus dem sie zuvor freiwillig (!!) ausgezogen sind. Und wenn man sich gerade setzt, weil alle Kinder vermeintlich beschäftigt und zufrieden sind, stößt sich zu 99% eines das Knie, während das nächste einen Teller zerdeppert und eines ruft vom Klo, dass es  Dünnpfiff hat. Man wird eben überall und immer gebraucht.

Vorurteile, kommt raus! Ihr seid umzingelt

Und zwar von einer gesamten Kinderschar. Von „Wie die Karnickel!“ über „Habt ihr keine anderen Hobbies?“ zu „Wie man verhütet, wisst ihr aber schon?!“ habe ich schon einiges gehört. Wer tut sich sowas aber auch freiwillig an? Doch nur Leute, die bequem vom Kindergeld leben wollen und denken, dass man Kondome beidseitig nutzen kann – der Umwelt zuliebe versteht sich. Oder? Ich habe hier sogar schon einmal darüber gebloggt, welche unschönen Menschen uns begegnen.

Paarzeit adé

Mit einem Kind einen Babysitter organisieren? Kein Problem. Mit zweien? Gelingt auch noch. Aber dann wird es schwierig. Denn wer traut sich schon eine Horde Kinder mit einer Altersspanne von 10 Jahren zu, außer er hat selbst so viele (und dann garantiert keine Lust, auch noch die fremden Kinder mit zu hüten) oder eine dementsprechende Ausbildung – und will selbst auch mal Feierabend haben. Aufpassen aus dem Familien- und Freundeskreis? Lieb gemeint, aber 5 Kinder sind dann doch ne Hausnummer, die ICH kaum jemandem zumuten möchte. Also Paarzeit adé. Zumindest so lange, bis die Abende uns wieder gehören. In etwa 4-5 Jahren vielleicht. Und dann bin ich auf Abruf, wenn die ersten großen Kinder nachts die Welt unsicher machen. Und dann? Dann sind wahrscheinlich schon die ersten Enkel unterwegs. Wer weiß.

*****

Ja, das sind sie, meine 10 Fakten gegen eine Großfamilie. Es gibt sicher noch mehr. Der Lärmpegel zum Beispiel, wenn ausdiskutiert wird, wohin es in den Urlaub geht. Die Suche nach einem Domizil, das quasi Reisegruppen aufnimmt und dafür keine Niere oder den Erstgeborenen verlangt. Oder die Tatsache, dass das Klopapier immer dann aufgebraucht ist, wenn man als Erwachsener eine Sitzung hält. Und genau dann hört natürlich keines der Kinder die verzweifelten Rufe der auf Hilfe angewiesenen Eltern.

Und dennoch gibt es kaum einen Moment, an dem ich es bereue, so viele wundervolle kleine Menschen geboren zu haben. So viele Charaktere, die den Alltag erst bunt und facettenreich machen. Also abgesehen von den oben genannten Momenten auf der Toilette. Aber ich glaube, das kann einem auch mit einem Kind passieren oder?

Hier geht es zu meinen 10 Fakten, die für eine Großfamilie sprechen. Denn die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen.

Herzlichst, die Julie

 

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