Corona positiv trotz Impfung und Booster. Ein Erfahrungsbericht aus dem Familienleben mit sechs Kindern. Symptome, Verlauf, Infektionsherkunft
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Wir sind dann mal positiv

Ich hätte nicht gedacht, dass ich so einen Artikel jemals schreiben würde. Allein schon, weil wir wirklich alle sehr darauf bedacht waren, uns zu schützen. Tja, jetzt sind hier aktuell vier von acht Personen im Hause Puddingklecks Corona positiv. Bestätigt durch Schnelltests und PCR.

Angefangen hat wohl alles, als Manuel sich letzten Montag, vor einer Woche, vermutlich in der Arbeit mit FFP2-Maske angesteckt hat. Die Maske und negativ getesteten Kinder bzw. Personal haben anscheinend nicht gereicht, um ihn vor einer Infektion zu schützen.

Sein Schnelltest, der am Donnerstag noch blütenweiß war, schlug am Freitag direkt beim Durchlaufen an und so fuhr er zum PCR-Test zur Hausärztin. Abends kam dann der Bescheid über die WarnApp. Positiv.

Positiv trotz Boosterimpfung

Freitag also bekamen wir bestätigt, dass sich Manuel trotz Boosterimpfung, trotz Maske, angesteckt hat. Da schnupften wir anderen schon vor uns hin und hofften noch, es käme vom letzten Waldausflug, bei dem wir schlichtweg die Kälte unterschätzt und uns eine Erkältung eingefangen haben. 

Die Schnelltests der restlichen Familienmitglieder waren negativ. Also hatte ich zumindest noch ein bisschen Hoffnung, dass es wirklich nur ein grippaler Infekt und nicht Covid_19 sei. Die Hoffnung stirbt zuletzt und so oder?

Jedenfalls schlug dann der nächste Schnelltest am Sonntagabend an. Schon beim Durchlaufen war klar, der Keks hat sich angesteckt. Trotz zweifacher Impfung. Und heute früh durften sich dann die Große und ich dazu gesellen. Die anderen vier sind weiterhin negativ, auch wenn ich glaube, das wird sich noch ändern.

Unsere Anzeichen

Bei Manuel fing es an mit Schnupfnase, dieser typischen Abgeschlagenheit bei einer Erkältung und ging dann in Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen und Halsschmerzen über. Nach und nach haben wir jetzt alle angefangen zu fiebern, die Nase ist dicht, der Kopf ist Matsch und Gliederschmerzen herrschen vor. Auch Magen-Darm ist hier und wohl eines der Anzeichen für die Infektion mit Omikron. 

Ich selbst komme nur mit Ibu und Paracetamol im Wechsel über die Runden, um im Ansatz für die Kinder sorgen zu können, ansonsten zerbröselt es mich komplett und ich komme aus dem Zittern nicht heraus.

Der Keks kämpft mit Fieber und Schnupfen, schläft dadurch kaum und hat dementsprechend Bombenlaune. Dem Babymädchen geht es ähnlich. Und der beißende Husten verhindert, dass die beiden Kleinsten zur Ruhe kommen.

Der Frosch und die beiden großen Mädels sind ziemlich angeschlagen, haben eine Schniefnase, husten wie blöde und die Prinzessin kämpft mit Temperatur.

Manuel geht es nach einer Nacht mit Fieber schon besser. Er hat noch mit der Nase und der Stimme zu kämpfen, Fieber und Gliederschmerzen sind nun aber weg.

Der einzige, der wirklich nix hat, oder nur ein bisschen Kratzen im Hals, ist der Zwerg. Die Kaiserschnittkinder, die gesundheitlich so benachteiligt sind, nech? Joa, dem geht es gut. 

Warum ich das hier schreibe?

Einmal, weil ich unfassbar wütend auf uns bin, dass wir uns mit dem Mist angesteckt haben. Und das, obwohl mein Kopf weiß, dass wir nichts dafür können. Aber es macht mich einfach sauer, dass wir so aufpassen und dann dennoch die Seuche im Haus haben!

Und dann, weil ich es selbst kaum glauben kann, dass es uns so dermaßen zerbröselt. Trotz Impfung, trotz Booster. Ich hab im Netz gelesen, dass 80 % der Infizierungen bei Geimpften symptomlos ablaufen. Ja, also, wir gehören da nicht dazu. Und mich hat der Booster selbst ja schon wirklich fünf Tage komplett ausgeknockt. Das stand der Infektion jetzt keineswegs nach.

Auf der anderen Seite bin ich dankbar, dass wir geimpft sind, weil: Wenn es uns jetzt schon so aus den Latschen kippt – wie wäre es dann erst, wären wir ungeimpft? Ich mag es mir nicht ausmalen.

Wie geht es nun weiter?

Nachdem nun einer nach dem anderen Corona positiv wird, wir alle die gleichen Anzeichen haben, haben wir die Einzelisolation ausgehoben. Wir halten uns, so gut es geht, mit Nasenspray und Schmerztabletten (oder Fiebersaft) über Wasser, liegen auf dem Sofa und in den Betten und überleben.

Zum Glück habe ich wundervolle Nachbar*innen und Freund*innen, die für uns einkaufen und uns mit dem Nötigsten versorgen. Sie stellen alles vor die Haustür und ich begleiche es per PayPal. Und ich bin wirklich unheimlich dankbar dafür!

Ansonsten testen wir nun täglich weiter und schauen mal, wann die Tests wieder blütenweiß sind. Vorher gehen die Kinder nicht zur Schule und Manuel wohl nicht zur Arbeit. Weil wir selbst nicht dafür verantwortlich sein möchten, dass andere sich infizieren. Denn Vorerkrankungen und mögliche Verläufe sieht man den wenigsten Personen an.

Bei acht Personen, vier davon in der Schule, eine in einer Betreuungseinrichtung, war es eh schon ein Wunder, dass wir so lange ohne Infektion durchgehalten haben.

Ich will hierunter keine Impfdiskussion führen.

Denn ich stehe nach wie vor hinter der Impfung. Ausnahmslos. 

Ich möchte nur noch einmal verdeutlichen: Eine Impfung schützt NICHT vor einer Infektion, aber hilft maßgeblich dabei, dass der Verlauf milder ist. Und das allein ist es Wert. Zumindest uns.

Also hab, bitte ein bisschen Verständnis, wenn es hier ruhig ist, wir uns auskurieren, isolieren und uns auf uns fokussieren.

Herzlichst, die Julie

 

 

Corona positiv trotz Impfung und Booster. Ein Erfahrungsbericht aus dem Familienleben mit sechs Kindern. Symptome, Verlauf, Infektionsherkunft

2 Kommentare

  • Yvonne

    Liebe Julie,
    achje, das ist ja blöde, dass es euch erwischt hat.
    Ich wünsche jedem von euch eine schnelle und gute Besserung und erholt euch gut…und wenn es allen dann mal wieder besser geht und ihr „nur“ noch in Quarantäne seid, wünsche ich euch, dass ihr die gemeinsame Zeit zuhause schön nutzen könnt und das Beste draus macht.
    viele Grüße und alles Gute!

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