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Clean eating – ein Selbstversuch // Tag 15 bis 21

Kaum zu glauben, aber ich bin jetzt wirklich schon drei Wochen dabei und ernähre mich überwiegend, wenn nicht sogar fast ganz clean. Mittlerweile werden es immer mehr Gemüse- und vor allem Obstsorten, die ich gern esse. Vielleicht sogar schon ein bisschen lieber als ein belegtes Brötchen oder Eiscreme. Und dennoch gibt es ab und an Ausreißer. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel, oder? Zumindest gibt es nun hier, wie versprochen, meine clean-eating-Erfahrung der letzten Woche. Diesmal werde ich es aber nicht in einzelne Tage unterteilen.

Wie es mir bei der Umsetzung von clean eating geht?

Erstaunlicherweise geht es mir verdammt gut damit. Es fällt mir immer leichter, „nein“ zu Lebensmitteln zu sagen, die Industriezucker enthalten oder zu sehr verarbeitet sind. Sogar das eigentlich heißgeliebte Tiramisu und der Instantcappuccino lassen mich momentan kalt.  Es gibt aber auch unheimlich tolle Alternativen, wie eiskalte Smoothies mit Tiefkühlfrüchten oder Kaffee mit handverlesen gerösteten Bohnen. Ich suche mir also andere Wege, meine Vorlieben umzulenken.

Was mir jedoch noch immer schwer fällt, ist der gänzliche Verzicht auf Weißmehlprodukte. Vor allem, wenn die angebissene Breze der Mäuse noch immer auf ihrem Teller weilt, während die Mäuse selbst schon wieder ganz woanders sind. Das alles-oder-nichts-Denken ist noch ganz fest in meinem Kopf und ich hoffe, ich kann mich bald davon lösen, alle angebrochenen Lebensmittel leeren zu „müssen“.

Jedoch lerne ich auch, viele Gerichte einfach clean umzufunktionieren. So haben wir die Woche also cleane Burger gemacht.

Das Backen habe ich aber noch immer nicht in Angriff genommen. Denn irgendwie verbinde ich mit Kuchen und Desserts vor allem eines: Genuss ohne Gesundheitsfaktor. Klingt vielleicht doof, aber wenn ich mir schon ein Stückchen Kuchen gönnen mag, dann bewusst und so, wie er gehört. Aber ich mag „kastrierte“ Lebensmittel im Allgemeinen ungern. Bevor ich also einen hypergesunden Möhrenmuffin mit der Süße aus Reismilch und Süßkartoffel als Trostpflaster zu mir nehme, lass ich ihn lieber stehen und gönne mir bewusst als Ausnahme etwas „Sündiges“. Damit mag ich übrigens wirklich niemanden angreifen, der die gesunden Varianten beim Dessert naschen bevorzugt. Wirklich nicht. Aber für mich macht es eben nur halb so viel Spaß, ein Trostpflaster auf dem Teller zu haben, wenn ich weiß, wie gut das sündige Stück Snickerstorte schmeckt.

Meine Einkäufe, die vorher ja schon recht gesund und ausgewogen waren, sehen jetzt noch besser aus. Denn helles Mehl wurde generell durch Vollkornmehl ersetzt und stark verarbeitete Dinge landen kaum noch im Einkaufswagen. Woran ich noch arbeiten muss, ist der Müll, der beim Einkauf entsteht. Wenn wir auf dem Wochenmarkt unterwegs sind, ist das weniger das Problem. Aber den muss man sich eben auch regelmäßig leisten können und dazu ist er eben nicht täglich, wenn was im Haushalt „fehlt“. Stoffbeutel und eine, vor Jahren beim Möbelschweden erworbene, blaue Tasche verhindern zumindest größere Müllverfehlungen.

Was macht clean eating mit meinem Körper?

So langsam wird meine Haut besser. Die Vulkane, die mich sonst zur Verzweiflung brachten, sind weniger, die Haut fettet nicht mehr so schlimm nach und im allgemeinen finde ich meinen Teint gerade wirklich toll. Das kann natürlich auch an der Sonnenwirkung liegen oder an der Einbildung. Aber dann hat die Einbildung wenigstens einen positiven Effekt auf meine Selbstwahrnehmung. 😀

Meinen Körper nehme ich im Allgemeinen immer bewusster wahr. Das Sättigungsgefühl macht sich mittlerweile deutlicher bemerkbar und ich höre tatsächlich auf zu essen, wenn ich satt bin. Auch, wenn da nur noch drei Stückchen Gemüse auf dem Teller verweilen.

Mit der Zeit kommt jetzt immer mehr der Drang dazu, mich noch mehr zu bewegen, als ich das eh schon mache. Ja, ich habe richtig Lust darauf, wandern zu gehen, zu schwimmen oder einfach mit den Kindern um die Wette zu rennen.

Meine Waage wird immer gnädiger, je mehr ich mich daran halte, wirklich nur frische Zutaten ohne Fertigprodukte zu verarbeiten und mich aber auch dementsprechend bewege. Wenn das so weitergeht, schaffe ich es vielleicht auch, irgendwann wieder im Normalgewicht zu landen.

Auch meine Launen sind weniger geworden. Die Nerven sind langsam aber sicher wieder stabiler und ich überlege mehr, bevor ich impulsiv reagiere. Ob der Industriezucker damit im Zusammenhang steht? Ich weiß es nicht.

Der Vorteil dieser Ernährungsweise ist wirklich, dass man mit der Zeit die ganze Chemie, die die Lebensmittelindustrie ins Essen packt, heraus schmeckt. Der Cappuccino aus der Dose schmeckt mittlerweile einfach nur noch nach künstlichem Zuckerwasser, vor Gummibärchen ekelt es mich mittlerweile.

 

Gibt es Ausnahmen?

Ja, ganz klar, die gibt es. Am Sonntag, zum Beispiel, wollten wir grillen. Ich habe alle Dips und Salate selbst gemacht. Aber ehrlich, nachdem ich in drei Geschäften war und keinen mittelscharfen Senf ohne Zucker für meine Mayonnaise fand, war dort ein Klecks der herkömmlichen drin. Auch das Salatdressing war nicht clean, weil die Kinder sich ein fruchtiges wünschten und gerade noch etwa ein Teelöffel Erdbeermarmelade im Glas war. Was in der Bockwurst vom Bio-Metzger war? Keine Ahnung, aber sie schmeckte verdammt lecker.

Diese Ausnahmen sind aber selten, diese Woche zum Beispiel wirklich das bewusste Grillen mit regionaler Bioware, die aber zum Teil verarbeitet war. Ich plane sie genau ein und genieße dann aber auch dementsprechend intensiver die „Ausrutscher“, die ich mir gönne. Dabei merke ich aber auch, dass es mir leicht fällt, wieder darauf zu verzichten, sobald dieser Ausrutscher vorbei ist.

Wie geht es weiter?

Vor mir liegt jetzt noch eine Woche bewusst ernähren und leben. Aber nach dieser clean-eating-Erfahrung werde ich mit Sicherheit auch sehr viel davon weiterhin umsetzen. Denn ich merke, dass es nicht nur mir, sondern auch meiner Familie unheimlich gut tut, sich bewusster mit der Ernährung und dem, was dazu gehört, auseinanderzusetzen.

Und was einem gut tut, sollte man doch beibehalten oder?

Wie ernährst du dich? Und fühlst du dich wohl damit? Über Feedback und Anregungen freue ich mich übrigens immer. Also lass gern im Kommentarfeld deine Meinung da.

Liebe Grüße, die Julie

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