Julie vom Familienblog puddingklecks.de beantwortet die Fragen 661 bis 680 der Selbstfindung #34.
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1000 Fragen an mich selbst – Selbstfindung #34

So langsam wird die Fragerei zum Montagsritual. Wann hat man aber auch besser Zeit, als morgens um 5, wenn die Kinder noch schlafen? Eben. Hier jedenfalls die Selbstfindung #34 von Johanna mit einigen interessanten Fragen. 🙂

1000 Fragen an mich selbst – Selbstfindung #35

661: Magst du es, wenn man sich um dich kümmert? Manche Menschen sehen das vielleicht als Schwäche an, aber ja, ich liebe es, wenn ich umsorgt werde. Nicht dieses „Oh du armes Hascherl“-Umsorgen, sondern dieses „Möchtest du auch einen Kaffe?“ oder mal spontan in den Arm genommen werden. Kümmern auf Augenhöhe und ohne Mitleid, aber mit Mitgefühl, das mag ich sehr. Gleichzeitig versuche ich aber auch, genau das zurück zu geben.

662: Welchen Wunsch wirst du dir nie erfüllen? In Anbetracht der finanziellen Lage ist das wohl ein kleines Bauernhofcafé. Bauen kostet, renovieren kostet, träumen kostet aber nichts.

663: Was war die interessanteste Einladung, die du jemals bekommen hast? Ich glaube, ich bin wirklich ein langweiliger Mensch. Die spannendsten Einladungen waren zu Junggessellenabschieden. Ach nee, die Einladung zu einem black metal Konzert war so mit das interessanteste, was ich jemals bekam. Ich kam völlig in schwarz, wirkte dennoch deplaziert und der Alkohol, um das zu „ertragen“, wirkte nicht. Nach einer durchzechten Nacht war ich dann froh, im ruhigen Zug nachhause zu sitzen.

664: Wie würden dich deine Freunde beschreiben? Ehrlich, direkt, verkopft, emotional, loyal, fürsorglich. Also das ist das, was ich schon gesagt bekommen habe. Wie sie wirklich über mich denken? Hoffentlich positiv.

665: Wer hat dir in deinem Leben am heftigsten wehgetan? Ich war mit 19 heftig verliebt. Dieser Mann und ich, wir wurden sogar ein Paar. Durch seine Schwester, der ich erzählte, dass er sich seltsam verhielt, erfuhr ich, dass ich wohl nicht die einzige Frau in seinem Leben war. Er hatte unter anderem mit meiner damaligen besten Freundin geschlafen. Während ich im Bad nebenan in der Wanne lag. Diese beiden Menschen, dem einen vertraute ich blind, dem anderen hatte ich mein Herz geschenkt, haben ziemlich viel in mir kaputt gemacht. Heute, über 12 Jahre später, stehe ich darüber. Mittlerweile kann ich mit beiden – wenn auch distanziert – wieder reden. Aber tiefes Vertrauen fassen, das fällt mir seitdem schwer.

666: Was war ein Wendepunkt in deinem Leben? Leider ging die Schwangerschaft nicht gut aus.Puh. Ich glaube, ein großer Wendepunkt in meinem Leben war der positive Schwangerschaftstest, den ich mit Anfang 20 in der Hand hielt. Dennoch begann ich ab da, mich bewusst für Verantwortung zu entscheiden und wurde schlagartig erwachsen.

667: Glaubst du, dass Menschen die Zukunft vorhersagen können? Ich glaube, dass manche Menschen ein gutes Gespür für andere Menschen haben. Aber so richtige Vorhersagen? Ich glaube da dann doch eher an Zufälle.

668: Was kannst du fast mit geschlossenen Augen tun? Zähneputzen, den Weg zum Klo gehen (wirklich mit geschlossenen Augen), mir Cappuccino einrühren und mir Socken anziehen. Ha! Ganz verborgene Talente, auf die diese Frage mich bringt. 😀

669: Auf welchem Platz in der Klasse hast du am liebsten gesessen? Irgendwo rechts weiter hinten. Einfach, weil das linke Ohr besser funktioniert und ich so mehr wahrnehmen konnte.

670: Vermeidest du bestimmte Musik, weil du davon traurig wirst? Es gibt einzelne Lieder, die verbinde ich mit ziemlich traurigen Ereignissen. Das Lied „See you again“ zum Beispiel kam kurz nach dem Tod meines Opas raus. Sobald ich es höre, laufen die Tränen. Für solche Lieder muss ich in der richtigen Stimmung sein.

671: Bist du ein Mensch der Worte oder ein Mensch der Tat? Ich glaube, sowohl Mund als auch Hand arbeiten gleich. Zumindest bin ich diejenige, die auch umsetzt, was sie sagt. Meistens ist das gut. Ab und an jedoch ist das zu meinem eigenen Nachteil. Aber nachdem ich selbst Menschen nicht mag, die nur Reden schwingen, spricht es wohl für sich, dass ich auch  meist anpacke, was ich mir vornehme.

672: Welcher deiner fünf Sinne ist am besten entwickelt? Das ist mein Tastsinn.

673: Wann hast du Mühe, dir in die Augen zu schauen? Dann, wenn ich mal wieder ungerecht zu mir oder den Kindern war. Wenn ich meinen eigenen Ansprüchen nicht genügen konnte und an mir selbst gescheitert bin.

674: Wer kann dich am besten trösten?  Das kann tatsächlich mein Mann. Bei ihm kann ich herzhaft schluchzen, fluchen wie ein Kesselflicker und mich in Selbstmitleid suhlen, bevor er mich wieder auf die Beine stellt.

675: Was war deine größte Dummheit? Dummheiten? Würde ich doch nie machen! 😀

676: Über welches Unrecht kannst du dich sehr aufregen? Eigentlich alles, bei dem Schwächere (Menschen, Tiere, Natur) schlecht behandelt werden und nicht in der Lage sind, für sich selbst einzustehen. Ich mag es gar nicht, wenn „nach unten“ getreten wird.

677: Was war das schönste Kompliment, das du jemals bekommen hast? „Du bist genau so richtig, wie du bist!“

678: Was entscheidet ob dir jemand sympathisch ist oder nicht? Das macht ganz klar mein Bauchgefühl.

679: Was geht zu langsam? Dass Menschen endlich anfangen, andere Menschen nicht mehr als minderwertiger zu betrachten. Dass Menschen anderen Menschen und Lebewesen sich auf Augenhöhe begegnen und den nötigen Respekt entgegen bringen – ohne aufgeschwemmte Vorurteile, braune Parolen und Selbstüberschätzung.

680: Welches Musikstück soll auf deiner Beerdigung gespielt werden? Da ich Gospels liebe, hätte ich gern „Oh happy day“ in der Sister Act-Version.

Aber ich hoffe, ich habe noch einige wundervolle Jahre, bis es so weit ist.

*****

Das waren sie, die Fragen 661 bis 680 der Selbstfindung #34. Gerade die beiden Musikfragen haben mich ziemlich zum Grübeln und Nachdenken gebracht. Wie hättest du diese Fragen für dich beantwortet?

Herzlichst, Julie

 

Die vorangegangenen Antworten findest du >>hier<<. Viel Spaß beim Stöbern.

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