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Ich muss euch mal was sagen …

In letzter Zeit war ich extrem müde und ausgelaugt. Das Sofa und auch das Bett waren meine besten Freunde. Dazu kamen Arztbesuche in fixen Abständen und eine innige Beziehung zum Porzellangott. Du ahnst es jetzt schon? Oder tappst du noch im Dunklen? Jedenfalls wollte ich mich dir erklären.

Eine handvoll Glück

Ja, richtig. Eine ganze Hand voll. Fünf Finger. Bisher hatte ich ja immer an meinem Glückskleeblatt festgehalten. Vier Kinder. 2 Jungs, 2 Mädchen. Eigentlich perfekt oder? Aber irgendwie fehlte da etwas. Einen Finger hatte ich noch frei und auch in meinem Herzen ist noch Platz für mehr. Für mehr Liebe, mehr Leben, mehr Familie.

Lange hatte ich das verleugnet. Noch ein Kind? Nein, niemals. Und auch der Herzmann war eigentlich zufrieden mit der Konstellation und wollte sich nicht ausmalen, wie es wäre, noch einen Wirbelwind durchs Haus flitzen zu sehen. Schließlich hatte er ja schon ein *hust* historisches Alter erreicht. Unsere Deadline lag eigentlich bei seinem 30. Geburtstag, die wir ja schon mit dem Frosch geknackt hatten.

Aber das Leben spielt anders

Im Juni, nach unserem Urlaub in Österreich, durfte ich einen positiven Test in der Hand halten. Es war ein Schock. Wir hatten nicht damit gerechnet. So gar nicht. Nach anfänglicher Skepsis wuchs dennoch die Freude auf dieses kleine Wesen. Das Wesen, das unsere Leichtigkeit im Urlaub genutzt und sich eingeschlichen hatte. Doch es sollte nicht sein und Anfang Juli in der 9. Woche trat es seine Reise zu den Sternen an. Das Herz hatte niemals begonnen zu schlagen. Es sollte einfach nicht sein.

Du rechnest nicht damit, stellst dich dann darauf ein, freust dich – und dir wird der Boden unter den Füßen weggerissen. Drei Tage voller Schmerzen, Blut und Ohnmächtigkeit über diese Situation ließen ihre Spuren zurück. Wir hatten jetzt nicht nur ein Sternchen, sondern zwei.

Die Tage und Wochen liefen vor sich hin. Der Gedanke an ein 5. Kind löste sich nie ganz auf und meine Stimmung war ziemlich gedrückt. Auch den Herzmann traf es schlimm, denn seine Frau so zu sehen, das tat ihm einfach nur weh.

Unverhofft kommt oft

Im Sommer dann, als wir an der Ostsee eigentlich unseren Urlaub genossen, wurde mir schlecht. Ich huldigte dem Porzellangott, nachdem ich Kaffee getrunken hatte. Ich huldigte ihm, nachdem ich meinen Mann mit frisch aufgelegtem Deo roch. Und ich huldigte ihm, nachdem ich dem Frosch den Po säubern sollte. Für mich war es eindeutig. Für den Herzmann war es einfach ein verdorbener Magen.

Am Tag vor unserer Abreise bestand ich darauf, einen Test zu besorgen. Eigentlich nur, um dem Herzmann zu bestätigen, dass er Recht hatte. Hatte er nicht. Der Test war noch nicht einmal ganz durchgelaufen, schon erstrahlte der zweite Strich – klar und deutlich. Ich war schwanger!

Ich brachte also aus dem Urlaub einen blinden Passagier mit. Wie weit ich war? Keine Ahnung, ich hatte nicht einmal meine Periode bekommen, seit ich im Juli diesen wirklich schlimmen Abgang hatte.

Über unsere Familienplanung habe ich nie offen gesprochen. Jetzt bin ich schwanger mit dem 5. Wunschkind und nehme dich mit durch diese tolle Zeit.

Eine handvoll Glück

Nachdem diese Schwangerschaft mit ziemlicher Übelkeit und leider auch Blutungen begann, war ich Dauergast in meiner Arztpraxis. Es gab Medikamente, Anweisungen und ziemliche Ungewissheit. Doch bis jetzt, ich habe offiziell die ersten 12 Wochen hinter mich gebracht, läuft alles glatt. Das Herz schlägt, das Baby hat zwei Beinchen und zwei Ärmchen, die Größe liegt auf den mm genau im passenden Rahmen und von Tag zu Tag wird die Freude größer und die Angst geringer.

Mir geht es noch immer nicht wirklich gut. Der Porzellangott und ich haben eine innige Beziehung und auch die Liebe zwischen dem Sofa und mir ist intensiviert worden. Aber dem Baby geht es gut und das ist die Hauptsache.

Und auch die Kinder wissen es schon. Warum? Weil ich nach über drei Wochen „Magen-Darm“ in immer besorgtere Gesichter blicken musste und die Angst in den Augen der Kinder immer größer war. „Mama, warum darfst du denn nix mehr essen? Du liebst doch Salamibrot. Soll ich dir keins schmieren?“. Darauf konnte ich nur ehrlich antworten, auch wenn ich ihnen einen möglichen Verlust eigentlich nicht zumuten wollte.

Zum Glück ging alles gut.

Wir sind schwanger im 4. Monat. Hallo Baby!

Über unsere Familienplanung habe ich nie offen gesprochen. Jetzt bin ich schwanger mit dem 5. Wunschkind und nehme dich mit durch diese tolle Zeit.

Jetzt ist es raus. Wir bekommen ein Baby. Erwünscht, erhofft und mit viel Liebe und Sehnsucht erwartet. Denn in unseren Herzen ist noch Platz. Und in unserer Familie ebenso.

Möchtest du mich durch diese spannende Zeit begleiten? Ich habe nämlich vor, jede Woche ein neues Update zum Bauchbewohner zu veröffentlichen. Einfach, um dich ein bisschen mit einzubeziehen, denn das gehört zum Großfamilienleben eben dazu. Was hältst du davon?

Herzlichst, Julie

 

18 Kommentare

  • Victoria

    Liebe Julie
    Ich freue mich so sehr für dich. Und ich fühle mit dir – im Mai haben wir unser Sternenkind beerdigt. Wir wollten immer zwei Kinder. Aber wir sind glücklich mit unserem wundervollen Jungen, es soll einfach nicht sein (immer wenn ich positive Nachrichten lese, werde ich such ein klein wenig traurig…ich hoffe, du entschuldigst das).
    Ich geh mal ein Tränchen verdrücken und mich gleichzeitig für euch freuen.
    Fühlt euch umarmt,
    Victoria

  • Jasmin

    Hi Julie! Ich kann das sehr gut nachempfinden. Mir fehlt auch noch eines..nach der Fehlgeburt letztes Jahr mag ich auch nicht aufgeben. Der Schmerz sitzt noch tief. Ich habe es mir so sehr gewünscht..und gleichzeitig freue ich mich sehr für euch, dass es geklappt hat und wünsche dir, dass die Übelkeit bald verschwindet! Alles Gute und ich freue mich auf deine Blogbeiträge!lg

  • Mama Maus

    Liebe Julie,

    Ein fünftes Wunder. Ich freue mich so dermaßen für euch.
    Ich wünsche dir, dass der Rest der Schwangerschaft total unkompliziert verläuft und vor allem die Überlkeit ganz schnell nachlässt.

    Viele Grüße
    Mama Maus

  • Bine von Mamafieber

    Liebe Julie,
    auch von mir die herzlichsten Glückwünsche!! Ich freue mich riesig für euch, dass euer Wunsch in Erfüllung geht. Gleichzeitig tut es mir auch unendlich leid, dass ihr ein weiteres Sternchen verabschieden musstet.
    Meine Daumen sind fest gedrückt und ich wünsche dir eine wundervolle Schwangerschaft! Hoffentlich hören bei dir die Blutungen so wie bei mir auch ganz bald auf, sodass du ruhig und entspannt durch die restlichen Monate gehen kannst.
    Freue mich schon jetzt auf die wöchentlichen Updates!
    Alles, alles Gute und viele liebe Grüße,
    Bine

    • Julie

      Liebe Bine,
      ich danke dir von Herzen. Ein wenig Hoffnung habe ich schon, dass die Übelkeit und die restlichen Begleiterscheinungen nach und nach verschwinden. Ansonsten weiß ich, dass es die Mühe wert war.
      Liebe Grüße

  • Wienerwaldfee

    Herzlichen Glückwunsch! Nach deinen letzten Blogbeiträgen wollte ich dir schon zu einem Diagnosearzt raten, weil du ständig irgendwelche Leiden hattest 😀 dass so etwas schönes der Grund ist, freut mich sehr für dich! ❤ ich wünsche dir alles Gute für die nächsten Monate!

  • Svea Inga

    Herzlichen Glückwunsch! Und fühl dich gedrückt von mir! Das kleine Sternchen hat deinem Krümel den Weg bereitet, den Platz in euren Herzen für ein weiteres Kind geöffnet! Ich drücke dir die Daumen, dass du es bald genießen kannst!

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