10 Dinge, die Schwangere nicht hören wollen: Diese Sätze und Fragen solltest du vermeiden und die Privatsphäre Schwangerer respektieren.
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10 Dinge, die Schwangere nicht hören wollen

So, jetzt mal Tacheles. Ich bin schwanger. Und das nicht das erste Mal. Mittlerweile kann ich also ein Lied davon singen, welche Kommentare man sich einfängt, die alles andere als schmeichelhaft sind, auch wenn sie vom Sender eventuell anders gemeint waren. Manche Fragen an Schwangere sind nämlich nicht nur distanzlos (und sollten im Normalfall nur die engsten Freunde stellen, wenn sie wissen, wie reagiert wird), sie sind einfach auch unverschämt. Deswegen habe ich dir 10 Dinge, die Schwangere nicht hören wollen, zusammengefasst.

Und vielleicht fühlst du dich ja vom ein oder anderen Satz ertappt und lässt ihn demnächst aus. Fände ich persönlich übrigens super, auch wenn ich meist – obwohl es mir auf den Geist geht – freundlich reagiere. Vielleicht sollte ich auch öfter auf den Tisch hauen und sagen „Herrschaftszeiten, das geht dich aber nichts an!“ oder? Was meinst du?

10 Dinge, die Schwangere nicht hören wollen

War das denn geplant?

Das ist eine Frage, die mich seit dem ersten Kind begleitet. Denn mit der Großen wurde ich mitten im Studium mit gerade einmal 21 Jahren schwanger. War es denn geplant? Auch jetzt beim 6. Kind begegnet mir die Frage noch immer oft. Und ich kann dir nur raten: Verkneif sie dir, wenn dir eine glücklich strahlende Schwangere erzählt, dass sie ein Kind erwartet. Denn 1. geht es dich so gar nichts an und 2. kann man mit diesem Satz so viel Vorfreude auf das neue Leben nehmen.

Es ist ja noch gar nicht sicher, ob es bleibt!

Puh, ja, Fehlgeburten gibt es. Ich habe auch zwei Kinder verloren. (Hier habe ich über meine erste Fehlgeburt geschrieben.) Fehlgeburten sind gar nicht mal so selten und viele Kinder (ich spreche hier absichtlich nicht von Föten) machen sich wieder auf die Reise, bevor die Schwangerschaft erst einmal entdeckt wird. Das Risiko einer Fehlgeburt sinkt allerdings mit jedem Tag und liegt in der 12. Schwangerschaftswoche nur noch bei etwa 4 Prozent.

Was also bringt es dir, wenn du einen Menschen, der einen positiven Schwangerschaftstest erhalten hat, mit so einem Satz einschüchterst? Was bringt es dem Menschen, der da ein kleines Wesen unter seinem Herzen trägt? Außer schlechten Gefühlen lässt es nichts zurück. Dazu sind die meisten Schwangeren gut informiert und wissen um das Risiko. Man muss also nicht erst noch Öl ins Feuer gießen.

Diese Sätze solltest du laut Julie von Puddingklecks Schwangeren gegenüber vermeiden.

Wie lang hast du denn noch?

Am besten kommt diese Frage mit einem Scannerblick über den Bauch und der nachgeschobenen Frage „So lang noch?!„. Ehrlich. Da freut man sich gleich richtig und fühlt sich viel weniger wie ein gestrandeter Wal mit verschlucktem Medizinball. Lass dir da nichts einreden!

Sicher, dass das keine zwei Kinder sind?

Nein, eigentlich waren es Drillinge, aber die zwei Stärksten hatten so Hunger, dass sie das Kleinste aufgefressen haben. Nee ehrlich, was da als lustig gemeint geäußert wird, empfinde ich als ziemlich verletzend und geht meist mit der vorhergegangenen Frage einher. Denn jede Schwangerschaft ist anders, jeder Bauch entwickelt sich anders. Da möchte man sich nicht noch so einen pseudospaßigen Spruch einfangen, der im Endeffekt entweder suggeriert, man sei fett geworden oder der Bauch sei abnormal groß. By the way sagt die Größe des Bauchs übrigens nichts über die Größe des Babys aus.

Eine Schwangerschaft ist kein Spaziergang, diese Dinge wollen Schwangere nicht mehr hören.

Was wird es denn?

Ich verstehe, dass man einfach neugierig ist. Das bin/war ich selbst auch immer. Aber bei dieser Frage schwingen so viele Erwartungen mit. Man hört die Wertung allein schon in dieser Frage. Was wird es also? Ich hoffe ja, ein kleiner lebendiger Mensch, der sich prächtig entwickelt Das Geschlecht selbst, das half hier ehrlich gesagt nur bei der Namenssuche, weil in Deutschland neutrale Namen noch immer ungern alleingestellt gelten.

Genieße es, solange du kannst!

Einer dieser Sätze, die so oft unreflektiert an Schwangere hingeklatscht werden. Ich kann es nicht genießen. Ich bin keine Masochistin, dass ich darin aufgehe, nachts vor Schmerzen geweckt zu werden, kaum einen Schritt ohne Tränen in den Augen gehen zu können und so viel weniger tun kann als ich möchte. Sicher nicht. Ich würde das Baby auch per Luftpost oder Storch nehmen, wenn ich könnte. Aber für mich – und viele andere, die sich nicht trauen, das zu äußern – ist die Schwangerschaft kein erstrebenswerter schöner Zustand. Sie ist ein Muss für ein Baby, mehr aber auch nicht.

Was, du willst einen Kaiserschnitt/eine PDA/ whatever? Du machst es dir aber einfach!

Wer bist du, dass du dir dieses Urteil erlauben darfst? Zum Glück haben wir mittlerweile die Wahl. Glücklicherweise gibt es diese Optionen, die wir nutzen können. Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen, weil ich nicht unnötig leiden möchte. Und mal ehrlich, so eine Geburt, egal ob vaginal oder per Kaiserschnitt, ist KEIN SPAZIERGANG. Beides kann unheimlich toll verlaufen oder absolut schmerzhaft sein. Es ist der Körper der Schwangeren und sie entscheidet. Es ist ihr Kind, für das sie den besten Weg auf diese Welt möchte. So etwas plant man nicht leichtfertig und macht sich viele Gedanken darüber. Aber dich als außenstehende Person geht es nichts an.

Könnt ihr euch das überhaupt leisten?

Darüber habe ich sogar schon einmal gebloggt. In der Regel wägt man ja im Vorfeld ab, ob man sich ein Kind finanziell, nervlich und räumlich leisten kann und ändert ggf. die Situation, wenn der Kinderwunsch konstant bleibt. Aber ehrlich: Eigentlich geht es dich nichts an. So gar nichts. Denn ich frage dich ja auch nicht, ob du nicht denkst, über deine Verhältnisse zu leben und ob du dir was auch immer überhaupt leisten kannst. Oder?

Endlich wird es ein Junge/Mädchen. Da habt ihr ja auch lange darauf hingearbeitet!

Nö, einfach nö! Wir wollten Kinder. Nicht so und so viele Mädels und Jungs. Gerade beim dritten Kind traf mich der Spruch „Na, endlich ein Stammhalter!“ wirklich hart, weil er meine beiden Mädchen total abgewertet hat. Auch, als der Keks unterwegs war, kamen Sprüche im Sinne von „Aber ihr habt doch jetzt die perfekte Geschlechterverteilung. Da macht ihr euch das ja kaputt!„. 

Falls dir solche unqualifizierten Kommentare auf den Lippen brennen: Verkneif sie dir! Danke!

Ist es schon da?

Die wohl nervigste Frage zum Schluss. Etwa 3 Wochen vor dem Entbindungstermin kommen Nachrichten von Menschen, die man zuvor vielleicht einmal gesprochen hat, von entfernten Bekannten und Verwandten: Ist es denn schon da? Werdende Eltern werden regelrecht bedrängt

Ich finde es schön, dass du mit mir darauf hin fieberst, ehrlich. Aber es geht dich nichts an. Und vielleicht möchte ich selbst zusammen mit Manuel und den Kindern in der neuen Familienkonstellation ankommen, bevor ich jedem unser neues Menschlein auf den Bauch binde.

Deswegen habe ich diesmal zum Beispiel auch nur wenigen Menschen den eigentlichen Entbindungstermin verraten, weil ich diese Fragerei nur noch als nervig empfinde. Meine Krönung der 10 Dinge, die Schwangere nicht hören wollen.

*****

Kennst du einige dieser Sätze? Welche dieser Dinge bereiten dir Bauchschmerzen?

Ich jedenfalls würde mir wünschen, man denkt erst einmal darüber nach, bevor man ungefiltert seine Gedanken an einen schwangeren Menschen weiterträgt.

Herzlichst, die Julie

 

Merke es dir für später:

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2 Kommentare

  • TAC

    Auf die Frage, was es wird, hab im immer geantwortet: Es WIRD nicht, es IST, ein Baby.
    Abgesehen davon wollte ich vor der Geburt nicht wissen, ob ich Mädchen oder Junge trage.
    Ob unser drittes geplant war, wurde ich auch gefragt. Fand ich jetzt nicht so schlimm, die Frage. Und nein, beide Mädchen waren nicht „geplant“ im Sinne von „so lange Sex gehabt bis ich schwanger war“, aber immer „gewünscht und gewollt“.
    Weil Schwangerschaft gegen Ende gerne beschwerlich ist, hab ich manchmal gefragt, wann es denn soweit ist. Man kann so eine Frage auch mitfühlend stellen.
    Die anderen Fragen/ Aussagen sind mir eigentlich nicht begegnet.
    LG von TAC

    • Julie

      Da hast du Recht. Bei vielen Dingen ist es einfach so, dass es darauf ankommt, wer sie sagt und wie die Vertonung ist. Oft macht eben auch die Häufigkeit den Nervfaktor aus.

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Geht in Ordnung.