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Traditionen soll man pflegen – alle Jahre wieder Magen-Darm

Hier gibt es eine Tradition. Nicht selbst ausgesucht, nicht eigens erfunden. Und dennoch warten wir jedes Jahr an Weihnachten mit Spannung darauf, ob wir sie wohl wieder aufleben lassen oder doch einmal aussetzen dürfen. Traditionen und Rituale soll man ja pflegen – obwohl sich mit die Frage stellt, ob das in diesem besonderen Fall wirklich Sinn macht. So oder so fand sie dieses Jahr wieder statt und zauberte mir Gänsehaut, Staunen und Ungläubigkeit ins Gesicht. Wovon ich rede? Na, Weihnachten verbringen wir traditionell mit Eimer auf dem Pott. Magen-Darm.

Die Ursprünge dieser fragwürdigen Weihnachtstradition

Vor etwa neun Jahren lag ein drei Monate altes Baby in meinem Arm, die Große, die sich ab dem 23. Dezember hingebungsvoll sämtliche Muttermilch noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Weil ich es so schade fand, dass sie das allein durchmachen musste, opferte ich mich und huldigte wenige Stunden später dem Porzellangott. Das erste Weihnachten ohne Großeltern, sondern nur im engsten Familien- und Ansteckungskreis war geboren.

Im Jahr darauf war ich wieder schwanger. Ich bin mir nicht sicher, ob es daran lag oder am Magen-Darm. Jedenfalls verbrachte ich Weihnachten auf der Toilette, während der Herzmann mit dem einjährigen Mäusemädchen die Geschenke auspackte und das Weihnachtsmenü verspeiste. Natürlich wieder bei uns daheim, ohne Omas und Opas und Familieneuphorie.

Das dritte Jahr wurde ich verschont und freute mich des Lebens, dass das Christkind diesmal keine negativen Überraschungen für mich parat hatte. Bis der Herzmann während der Bescherung fluchtartig das Wohnzimmer verließ, um kurz darauf leichenblass und Mundwasser gurgelnd wieder zu erscheinen. Tradition erfüllt.

Seitdem ist kein einziges Jahr vergangen, wirklich keines, ohne dass mindestens einer, wenn nicht gar alle, dieser Tradition frönten.

Alle Jahre wieder – auch dieses Jahr

Nachdem der Zwerg letzte Woche zu fiebern anfing, war mir eigentlich schon klar, dass das nicht gut ausgehen kann. Kurz darauf klagte er über Kopfschmerzen und ließ sich einiges wieder durch den Kopf gehen. Tja, nachdem der Spuk aber nach 2 Tagen vorbei war und kein anderer klagte, dachte ich „Yay, es gibt immer erste Male!„. Pustekuchen. Murphy lachte dreckig und schickte mir am ersten Weihnachtsfeiertag einen kleinen Fiebermenschen ins Bett. Mir kam er am Nachmittag schon warm vor, auch wenn das Fieberthermometer sich weigerte, etwas über Normaltemperatur anzuzeigen. Die Nacht bestand aus Rücken streicheln, Decke drauf, Decke runter, Kühlkissen drauf, Kühlkissen runter und mantraartigem Flüstern von „Du kannst ruhig schlafen, mein Schatz. Ich passe auf dich auf.“ .

Das Ende vom Lied? Morgens gegen 4 fragte mich der arme Frosch, was denn so komisch riecht und wollte wohl keine Antwort mehr abwarten. Sein eingebildeter Geruch animierte wohl so gut, dass er das Kissen neu gestaltete – mit Mageninhalt. Kurz darauf wurde der Fußboden gebatikt.

Und jetzt sitzen wir hier, halten Mister Kotzi im Arm (ihr erinnert euch an meinen neuen Freund, den ich mir vor kurzem mit dem Zwerg teilen durfte?) und schauen Paw Patrol. Zwischendurch werden ein paar Schlücke Wasser getrunken, Wir diskutieren über Chickaletta und bei jedem Husten seinerseits sitze ich senkrecht da.

Diese Spannung, die Nervosität und Aufregung: Wird es diesmal gut gehen? Pflegen wir den traditionellen Ablauf oder war es nur ein Ausrutscher?

Andere Eltern freuen sich an Weihnachten hauptsächlich über strahlende Kinderaugen und euphorische Jubelstürme über die Geschenke, die das Christkind oder der Weihnachtsmann gebracht hat. Das tue ich auch. Doch noch mehr freut es mich, wenn die Tradition – hoffentlich – langsam abebbt und wir ein normales Weihnachtsfest ohne Porzellangötter, Mister Kotzi und dauernd laufender Waschmaschine feiern können.

Also, suche dir mit Bedacht eine Weihnachtstradition, die du für deine Familie aufleben und einführen möchtest. Ich glaube, wir kommen da nicht mehr heil aus der Sache raus. Aber irgendwie auch schön, dass es so verlässlich zwischen dem 24. und 26. Dezember immer gleich zugeht oder? Aber Traditionen soll man pflegen …. Oder so ähnlich.

Herzlichst, die Julie

 

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Wie Weihnachten sonst bei uns abläuft, kannst du >>hier<< nachlesen. 🙂

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