Schwangerschaftsupdate, 38. & 39. Schwangerschaftswoche
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Schwangerschaftsupdate: Ssw 38 – 39 // Ich bin bereit

Man mag es kaum glauben, aber ich bin mittlerweile mitten in der 39. Schwangerschaftswoche. Noch etwa 11 Tage bis zum Entbindungstermin und so langsam bin ich wirklich bereit für den Auszug. Wie es mir in dieser und der letzten Schwangerschaftswoche geht, erzähle ich dir jetzt. Und ich hoffe inständig, das wird mein letztes Update, auch wenn ich selbst noch nicht wirklich daran glaube. Dem kleinen Mann gefällt es wohl sehr in meinem Bauch. Während ich hier tippe, stupst er mich übrigens von innen an, so nach dem Motto „Mensch Mama, wir haben noch so viel Zeit!“ .

Mein Date mit dem Diabetologen

Dieser nette Mann meinte ja beim letzten Besuch, dass er hoffe, mich nicht wieder zu sehen. Tja, Pustekuchen. Jedenfalls mag ich seine herrlich ruhige Art und diese Ausstrahlung, die vermittelt, dass alles gut ist und man sich keinen Kopf machen braucht. Und so war ich diesmal auch relativ entspannt, hab mir Blut abknöpfen lassen, um kurz darauf mit dem Diabetologen darüber zu sprechen.

Mein Date mit dem Diabetologen:
-Ach Mädchen, ich dachte, ich seh dich so schnell nicht wieder

-Ich hab ja keine Wahl.

-Ach, du hättest Wehen simulieren können. Aber deine Blutwerte sind top. Mich brauchste jetzt bis nach der Geburt jedenfalls nicht mehr.

Er ist toll! Ehrlich!

— Julie (@Puddingklecks_) April 23, 2019

Wir sehen uns also zwei Monate nach der Entbindung in aller Frische und ich freu mich darauf. Außerdem finde ich es schon irgendwie schade, dass ich nicht mehr kommen muss, denn die Fahrten dorthin waren meine monatlichen Dates mit meiner Mama, die so ein bisschen raus kam und ich mich dadurch nicht hinters Lenkrad quetschen musste. Aber da lässt sich bestimmt was anderes finden.

Babybauch & Kindsbewegungen

Nachdem der kleine Mann noch immer da drin sitzt, ist mein Bauch mittlerweile wirklich dick. Meine Zebrastreifen, die ich damals bei der ersten Maus bekommen habe, leuchten jetzt auch wieder feuerrot und der Bauch juckt durch die Spannung. Er hängt auch eine Etage tiefer, was wohl damit zu tun hat, dass unser Bauchbaby mittlerweile gut im Becken sitzt und sich für den Auszug bereit macht. Zumindest ist er mittlerweile sehr ruhig, meldet sich nur noch selten mit unangenehmen Rippentritten und setzt hoffentlich noch ein wenig Speck an, bevor er seine Einraumwohnung verlässt.

Im Allgemeinen ist es etwas ruhiger momentan. Herr Baby knubbelt nicht mehr ständig den Bauchnabel, sobald ich liege, denn er hat einfach keinen Platz mehr.

Ich habe übrigens mittlerweile 10 Kilo zugenommen. Ganze 10 Kilo. Und ich kann es nicht einmal auf Wassereinlagerungen schieben, sondern wirklich darauf, diese Ernährung für die Gestationsdiabetes beizubehalten und nebenbei sämtliche Lebensmittel gegen Sodbrennen auszuprobieren, wie Milch und Nüsse. Und die sind eben nicht gerade figurfreundlich.

Es weht & ich wehe & wehe, das dauert noch lange

Mit unserem Bauchbaby hatte ich ja den Deal, dass er mich bitte über Ostern noch warten lässt. Sonst wäre der Osterhase ziemlich in Stress geraten. Jedenfalls hatte ich wirklich zwei Tage fast komplett Ruhe von schmerzhaften Wehen. Abgesehen davon, dass die Symphyse mit jedem Schritt schmerzt, war das wirklich erholend.

Seit zwei Tagen jedoch arbeitet es und es zwiebelt ordentlich. Meine Wehen-App wurde dementsprechend fleißig gefüllt. Allerdings sind die Abstände noch immer bei etwa 10-15 Minuten, wenn am Mittag der Spaß los geht. Bisher konnte ich die Wehen dann irgendwie abends weg schlafen, auch wenn die letzten Nächte alles andere als erholsam waren. Wenn man von „Rückenschmerzen“ aus der Hölle in unmenschlichen Abständen geweckt wird, ist das einfach absolut unangenehm.

Die Wehen, die ich nun also habe, ebnen auf jeden Fall den Weg zur Geburt. Ich merke auch, wie es arbeitet und dieser kleine Mensch sich immer mehr auf den Auszug vorbereitet. Ab jetzt sind außerdem alle Termine abgearbeitet, die mir wichtig waren und ich bin wirklich bereit. Bereit, das Baby in meinem Arm zu halten und unsere Familie um ein wunderbares kleines Menschlein zu erweitern.

Mein Gemütszustand

Hach ja, wie geht es mir denn? Also ich schwanke zwischen Vorfreude, Resignation und Verzweiflung. Eine ganz tolle Kombination, ehrlich. Ähm…. nicht. Ich freue mich auf jede Welle, die mir den Atem raubt, zähle die Tage bis zum Entbindungstermin rückwärts und ärgere mich gleichzeitig, dass ich noch immer kugle. Körperlich bin ich mittlerweile einfach so eingeschränkt, dass es nur noch zermürbend ist. Das frustriert einfach, wenn man für jeden Mist Hilfe oder eben Stunden braucht.

Auf der anderen Seite bin ich auch langsam wirklich genervt von den Fragen, ob es nicht doch zwei Kinder sind und ob ich es nicht schon endlich geschafft habe. Nee, eigentlich ist es nur ein Blähbauch und ich versuche, so lange wie möglich, Profit daraus zu schlagen. Jetzt wisst ihr Bescheid. Nein ehrlich, für das Baby wünsche ich mir, dass es alle Zeit der Welt hat. Für mich sehne ich mir ein Ende herbei. Meine Kraftreserven sind erschöpft, mein körperlicher Zustand grenzwertig und meine Belastbarkeit liegt bei Null.

Aber unser Wunschkind braucht eben noch und das akzeptiere ich voll und ganz. Er ist laut Ärztin ein wirklich zarter Junge und ich denke, jeder Tag in meinem Körper, in dem er noch geschützt ist und wachsen kann, tut ihm gut. Auch, wenn es mir dadurch gegenteilig geht.

Gelüste & Abneigungen

Mich hat das Sodbrennen wieder komplett im Griff. Mittlerweile steht Milch auf meinem Nachttisch, damit Mister Kotzi nicht zum Einsatz kommt. Das schränkt dann natürlich noch mehr ein, als es meine Gestationsdiabetes-Diagnose eh schon tut. Natürlich hab ich mich über Ostern auch total dran gehalten *hust* und war anständig. Nee, so gar nicht. Ein Stückchen Osterlamm (gebacken, nicht geschlachtet) und der Osterzopf mussten einfach sein.

Was allerdings ohne schlechtes Gewissen geht ist Obst. Und ich bin dem besten Mann der Welt wirklich so dankbar dafür, dass er mich mit Erdbeeren und Melone und Himbeeren versorgt.

Und – das trifft mich gerade ziemlich – ich reagiere wieder ganz bescheiden auf Kaffee. Mir wird wieder schlecht davon. Braucht kein Mensch, ist aber so. Also erstmal Milch zum Frühstück, Milch in der Nacht und zwischendrin Leitungswasser, denn Wasser mit Blubb hat führt wiederum zu Sodbrennen. Hach, wunderbar oder?

Allgemeines zur 38. & 39. Schwangerschaftswoche

Die Kliniktasche ist gepackt, die Betreuung für unsere Kinder organisiert und wir sitzen in den Startlöchern. Es ist alles auf Geburt eingestellt und ich freue mich schon sehr auf die neue Familiensituation. Auch, weil ich weiß, dass der Mann den ersten Monat hier ist, um uns zu unterstützen, damit wir den Start zu siebt gut meistern.

Emotional schwanke ich momentan minütlich zwischen „Wann hat dieser Mist endlich ein Ende?!“ und „Will ich wirklich schon entbinden?“ . Wobei ich jetzt wirklich bereit für die Geburt bin und jede Wehe innerlich feiere. Denn das sind die kleinen Schritte, die das Ende greifbarer machen.

Vor allem für die großen beiden ist das jetzt eine verdammt spannende Zeit, denn sie erleben das erste Mal eine Schwangerschaft komplett bewusst mit, hinterfragen, wie und wo das Baby aus meinem Bauch kommt, wollen wissen, wie sich dieser Schmerz anfühlt, wenn ich unvermittelt stehen bleibe und veratmen muss. Sie nehmen ganz bewusst wahr, dass da ein wirklicher kleiner Mensch in mir wächst, der jetzt schon eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt. Und sie greifen mir so wunderbar unter die Arme. Dinge, worum ich sie zuvor bitten musste („Räume bitte deinen Teller auf.“ „Kannst du die Häschen bitte füttern?“ usw.) werden heute selbstverständlich erledigt, ohne dass ich etwas sagen muss. Sie wissen einfach, ich selbst kann es kaum mehr. Und ich bin ihnen dafür sehr dankbar, merke, wie sie an der Situation reifen.

Der Kleinste hat das Prinzip Baby noch nicht so ganz intus. Seine größte Angst im Moment ist, dass das Baby schlüpft und dann hinter im her rennt, um seine Spielzeugautos in den Mund zu stecken. Ich finde die Idee von einem 50cm großen Sprinter ja ehrlich total goldig und muss immer wieder schmunzeln, wenn der Frosch das erzählt.

Und der Zwerg, der möchte momentan ganz viel aus seiner Zeit als Baby hören. Quasi als Vorbereitung und damit er vergleichen kann. Immerhin war er der Vampir, der mich am längsten ausgesaugt hat. Und der einzige, der durch eine Sectio zur Welt kam. Zum Glück möchte er da nicht so ins Detail gehen wie seine Schwestern.

Ja, ich bin bereit. Herr Baby darf ausziehen. Ich bin bereit für Babyduft und volle Windeln. Für diese fast schon unmenschliche Kraft, die sich während der Geburt mobilisiert und das Wunder, das am Ende auf uns wartet. Bereit für unser Wunschkind.

Herzlichst, die Julie

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