Buchtipp: Petra Hülsmann - meistens kommt es anders, wenn man denkt
Kinderkram,  Bücher

Herzlicher Lesestoff: Petra Hülsmann mit „Meistens kommt es anders, wenn man denkt“

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Am Samstag, den 21. März ist Welt-Down-Syndrom-Tag. Ein, wie ich finde, wichtiger Tag, der noch immer nicht im Ansatz die Präsenz hat, die er eigentlich bräuchte. Auch im Alltag ist es selten, dass Menschen mit Trisomie 21 komplett integriert und ein normaler Teil unserer Gesellschaft sind. Einschränkungen (ich mag das Wort Behinderung eigentlich ungern verwenden) sind leider noch immer nicht gesellschaftstauglich.

Umso wichtiger ist es für mich, dir einen tollen und herzlichen Roman vorzustellen, der neben aller Liebelei und Herzlichkeit genau auf dieses Problem aufmerksam macht. Petra Hülsmann hat mit „Meistens kommt es anders, wenn man denkt“ nicht nur einen großartig leichten Liebesroman geschrieben, sondern übt darin einiges an Gesellschaftskritik, was den Umgang mit Menschen mit Einschränkungen angeht.

Über Petra Hülsmann

Petra Hülsmann ist Jahrgang 1976 und wuchs in Niedersachsen auf. Nachdem sie erfolgreich ihr Studium schmiss, arbeitete sie in Anwaltskanzleien und bereiste mit ihrem Mann ein halbes Jahr lang Südostasien. Ihre Romane spielen alle in Hamburg, ihrer Lieblingsstadt, in der sie auch lebt. Zwei ihrer Romane fanden sich direkt auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste wieder.

Worum es in „Meistens kommt es anders, wenn man denkt“ geht:

Nele wechselt die PR-Agentur, nachdem sich ihr Freund Tobi von ihr getrennt hat. Statt nach der Liebe zu suchen möchte sie nun komplett im neuen Job durchstarten und darf sich gleich in die Image-Kampagne eines Hamburger Politikers einbringen.Und dann ist da noch ihr neuer Chef, in den sie sich nicht verlieben darf, weil sie sich nicht verlieben möchte und außerdem ist er ja ihr Chef. Dazu kommen ihre Eltern, die sich nach vielen Jahren wilder Ehe dazu entschließen, zu heiraten. Humorvoll geht es durch Planungsdesaster, wilde Buchstabenunfälle verursacht durch Neles Mama und die Frage nach dem passenden Brautkleid.

Außerdem ist da noch Lenny, Neles kleiner Bruder mit Down-Syndrom, der sich verliebt hat und nun endlich auf eigenen Beinen stehen will. Denn er ist nicht behindert. Seine Familie behindert ihn durch ihre Fürsorge. Darüber hinaus nutzt er die Chance, den Hamburger Politiker, um den sich Nele kümmern soll, und dessen Wahlkampf dafür zu nutzen, für sich und andere Menschen mit Einschränkung Gehör zu verschaffen. Denn sie sind Teil der Gesellschaft wie du und ich auch.

Doch der heimliche Star in Petra Hülsmanns Romanen ist und bleibt Taxifahrer Knut. Knut mit dem Herz auf der Zunge und einem Fahrstil, der jedem Actionfilm gleich kommt. Knut, der immer den passenden Rat hat und die Protagonisten in die richtige Richtung stupst.

„Weißte, was ich denke?“ , nuschelte er mit vollem Mund. Er schluckte runter und fuhr fort:“Ich denke, du häddest dich gar nicht verliebt, wenn dein Herz noch nicht wieder bereit dafür wär.Außerdem hält so’n Herz ganz schön viel aus. Das ist zäh!“

Mein Fazit zum Buch

Petra Hülsmann hat es mal wieder geschafft, mich von Seite 1 bis zum Ende zu fesseln. Die Geschichte rund um Nele, die nebenbei die Mitbewohnerin und beste Freundin einer früheren Protagonistin ist, hat Witz, Charme und ist nebenbei schon vorhersehbar. Manchmal hätte ich Nele gern direkt in die richtige Richtung geschupst, denn spätestens als man erfährt, wie ihr Exfreund Tobi sie abserviert hat, denkt man sich, sie hat doch endlich was Sinnvolles verdient.

Die Geschichte um Lenny allerdings, die hat mich ordentlich beschäftigt. Und zwischendrin hätte ich gern laut „JA, du hast Recht!“ gerufen. Die Autorin lässt ganz nebenbei so viele gesellschaftskritische Themen rund um Menschen mit Behinderung, insbesondere mit Trisomie 21 einfließen, dass man zwischendurch pausieren und es sacken lassen muss. Dinge, die „man so weiß“ klingen eben anders, wenn es jemand aus eigener Erfahrung berichtet – wie hier der kleine Bruder. Sie gibt dem Charakter und dessen Aussagen unheimlich Gewicht und greift in diesem Buch viel an Sozialkritik auf.

Auch wenn der Roman als erstes ein wenig seicht wirkt und vorhersehbar, liest er sich unheimlich angenehm und ich konnte mich in der Geschichte rund um den unsympathischen Politiker und das Wirrwarr um Nele verlieren. Der Schreibstil ist verdammt angenehm und spätestens Knut bricht jedes Eis.

Eine absolut gelungene Lektüre mit teilweise ernstem Hintergrund und gut recherchierten Plätzen rund um Hamburg. Aber etwas anderes konnte man bei einem Hülsmann-Roman auch nicht erwarten.

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Petra Hülsmann: Meistens kommt es anders, wenn man denkt

Herzlichst, die Julie

 

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Buchtipp: Petra Hülsmann greift in "Meistens kommt es anders, wenn man denkt" nicht nur eine Liebesgeschichte auf, sondern macht auch auf Menschen mit Behinderung aufmerksam. Ein rundum gelungener Hamburgroman!

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