Der Vogellehrpfad Friesenried im Ostallgäu
Mit Kindern im Allgäu wandern – der Vogellehrpfad Friesenried
Kinder wollen beschäftigt werden. Nicht nur in den Ferien oder am Wochenende, sondern eigentlich immer. In letzter Zeit nutzen wir die Forderung nach Beschäftigung ganz einfach: Wir suchen einfache Wanderwege und laufen sie mit den Kindern. Und wenn der Weg uns überzeugt – wie der Vogellehrpfad Friesenried – dann landet er hier im Blog. Denn ich finde, man (in dem Fall ich) hat so oft Fernweh, dabei gibt es hier so tolle Ecken, die vielleicht dem ein oder anderen auch unbekannt sind.
Die Parkmöglichkeiten
Direkt am Startpunkt Aschthal gibt es einen Parkplatz. Der Vogellehrpfad ist ab Friesenried ausgeschildert. Als wir dort waren, waren außer uns noch ganze zwei Autos dort. Der Parkplatz selbst ist kostenlos und nicht befestigt, sondern eine einfache begradigte Kiesfläche, die aber vollkommen ausreicht.
Was du dafür brauchst:
Im Endeffekt reicht ein bisschen Proviant. Ich weiß ja nicht, wie das bei anderen ist, aber meine Kinder haben immer Hunger. Die verschiedenen Sitzmöglichkeiten auf der Strecke bieten sich aber auch dafür an, zwischendurch zu pausieren und eine Butterbreze oder schönes kaltes Mineralwasser zu sich zu nehmen.
Anzumerken wäre noch gutes Schuhwerk, wobei ich das sogar mit Zehentretern geschafft habe. Die Wege sind alle geeignet für den Kinderwagen und gut zu laufen. Du solltest allerdings bedenken, dass es auf und ab geht. Da sind leichte Sportbuggys sicher angenehmer als unser alter Kinderwagen, der bald ein Jahrzehnt auf dem Buckel hat.
Und ich würde dir zu Zeckenschutz* raten, denn der Vogellehrpfad Friesenried liegt eben direkt im Wald. Zecken fühlen sich dort bekanntlich sehr wohl, was mich abschreckt, mit kurzen Hosen oder Rock dorthin zu gehen. Die Kinder fanden jedoch genau das passend. Aber ich suche ja gern ab.
Ein Stift wäre auch von Vorteil, da man an der ersten Station ein Quiz entnehmen kann, das sich durch den ganzen Lehrpfad zieht.
Mit welchem Zeitaufwand du für den Vogellehrpfad Friesenried rechnen musst:
Hier gibt es eine Premiere. Angegeben ist die Strecke mit 2-3 Stunden für etwa 4,5 Kilometer, wenn man die gesamten 25 Stationen liest und gemütlich läuft. Das kannst du auch >>hier<< nachlesen. Und wir haben die Strecke tatsächlich in 3 Stunden geschafft. Also zumindest fast, denn die Raubtierfütterung des Puddingklecksbabys hat einiges an Zeit gefressen. Dabei haben wir aber auch wirklich jede Station angeschaut und sind gemütlich gelaufen.
Was es alles zu sehen gibt:
Erstmal hat man viel Natur. Sehr viel Natur. Der Vogellehrpfad geht durch einen großen Wald mit befestigten Feldwegen. Die Wege sind durch kleine Schilder an Abzweigungen und orange markierte Pfosten gekennzeichnet. Alle 100-200 Meter findet man an den Seiten des Weges insgesamt 25 Stationen, die immer 2-3 heimische Vogelarten beschreiben. Darüber sind Schaukästen, in denen man Nachbildungen genau dieser Vögel anschauen kann.
An einzelnen Stationen findet man auch immer wieder Bänke, um sich auszuruhen oder einfach nur den Wald zu genießen.
Außerdem gibt es ein „Vogelnest“ in dem man mit Glück Vögel brüten sieht. Wir waren leider zu spät dran und so waren die Nistkästen leer. Und dann gibt es da noch den Bienenkasten, in dem wir die Fütterung von zwei neuen Bienenköniginnen beobachten konnten. Das Klassenzimmer am Waldrand sollte ich wohl auch noch erwähnen. Wie cool ist das denn bitte?
Die Highlights der Kinder
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass die Vögel zwar toll waren, aber Schmetterlinge, Käfer und sämtliche Pflanzen mindestens genauso interessant daher kamen. Und irgendwann machten wir uns einen Spaß daraus und zählten die Weinbergschnecken am Wegrand. So viele hübsche Tiere mit bunten Häusern.
Im Endeffekt war es also kein reiner Vogellehrpfad, sondern ein Naturentdeckungspfad mit vielen unterschiedlichen Tieren und Pflanzen und die Kinder wurden nicht müde, von einer Station zur nächsten zu hüpfen.
Das absolute Highlight, das ich leider nicht auf einem Bild einfangen konnte, war eine kleine Frettchenfamilie (ich denke, dass es Frettchen waren), die an einem alten Stadel mit uns Verstecken spielte. Immer wieder guckte eines der Tierchen hervor, rümpfte die Nase und tauchte wieder ab. Ein richtig tolles Schauspiel, das die Kinder unheimlich faszinierte.
Unser Fazit zum Vogellehrpfad Friesenried:
Mir persönlich haben ein wenig die Spielmöglichkeiten am Wegrand gefehlt, um die Kinder bei Laune zu halten. Gerade zum Ende hin wurde es den Kindern dann doch bewusst, dass es mehr Laufen als Spielmöglichkeit war.
Allerdings war das Quiz, das man zu Anfang entnehmen konnte, gerade für die Schulkinder wirklich toll gemacht und hielt sie bei Laune.
Für laufwillige und wissbegierige Kinder ist der Vogellehrpfad Friesenried schön gemacht. Und auch die Erwachsenen kommen durch den Ausblick am Klassenzimmer mitten in der Natur auf ihre Kosten. Ich würde allerdings das nächste Mal einen Tennisball oder ähnliches einpacken, damit die Kinder die Wege zwischen den einzelnen Stationen spielerischer überbrücken können.
Alles in allem finde ich, ist das ein Geheimtipp, der kaum bekannt ist und sich ehrlich lohnt. Denn das ist kein Touristenziel, das absolut überlaufen ist, sondern schön ruhig und abgelegen. Einfach mitten in der Natur.
Herzlichst, die Julie
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2 Kommentare
Walter, Bettina
Vielen Dank für den tollen Tipp mit dem Vogelllehrpfad in Friesenried. Wir haben ihn heute mit zwei Kindern 7 und 5 Jahre alt bestritten und ich war dankbar für die Vorabinfos. Ansonsten hätte es Tränen gegeben, weil wir sicher keine zwei! Kugelschreiber im Auto gehabt hätten, um das Rätsel mitzumachen, ich hätte die Strecke kürzer eingeschätzt und weniger Proviant mitgenommen und es war gut zu wissen, mit welchen Highlights wir noch bis zur Station 25 rechnen konnten. Allerdings war auch unseren Kindern der Weg bald zu eintönig und es wurde ernüchtert festgestellt, es sei ja doch nur ein Waldspaziergang. Ich persönlich habe mich gefreut, dass so wenig los war, habe die Vogelstimmen genossen, mich allerdings gewundert, dass wir verhältnismäßig wenige echte Vögel gesehen haben.
Trotzdem gebe ich 4 von 5 Sternen.
Julie
Toll, dass euch der Ausflugstipp gefallen hat! Dass so wenige Vögel da waren, ist natürlich schade, aber das ist eben die Natur. Da kann man schlecht Einfluss darauf nehmen. Vielleicht wird ja im Laufe der Zeit nachgerüstet, damit der Weg doch ein wenig attraktiver wird und die Laune bis zum Schluss anhebt.
Viele liebe Grüße