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She made me a mom – Liebeserklärung an mein Kind

Gestern hatte meine Große Geburtstag. Acht jahre schon ist sie hier, Und neben der Freude, dass ich nun schon so lange ihre Mama sein darf, erinnere ich mich genauso gern zurück, wie es war, als sie mich ganz unvorbereitet zu ihrer Mama machte, in mein Leben platzte und dieses für immer umkrempelte.

Vor ziemlich genau acht Jahren hieß es nämlich, ich sei Erstgebärende. Da braucht das alles ein bisschen länger und mit einem Blasensprung fangen die wenigsten Geburten an. Außerdem hat man noch wunderbar Zeit, zu duschen und sich zu richten, wenn man merkt es geht los. So wurde mir das zumindest von meiner Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs berichtet.

Und dann saß ich da nachts auf dem Klo und es knackste. Als ich mit dem Krankenwagen im Krankenhaus ankam, war meine Hose komplett durchnässt und ich durfte schon die ersten heftigen Wehen veratmen. Aber ich hätte ja Zeit, wurde mir gesagt. Dass es der Arzt nicht einmal rechtzeitig in den Kreissaal schaffen würde, daran hatte keiner geglaubt.

Unheimlich schnell lag dieses kleine zerknautschte Bündel leben in meinen Armen. Dieses Wesen, das gerade noch in meinem Bauch war und dort drinnen eine Fußballer- oder Boxerkarriere angestrebt hatte.

Das war es also, dieses Gefühl von bedingungsloser und endloser Liebe. Dieses Gefühl, vor Glück weinen zu können und gleichzeitig vor Sorge, ob auch alles richtig gemacht wird, zu zerspringen. Dieses zarte Baby war perfekt. Sie machte mich zur Mama, ihn zum Papa und uns zu einer Familie.

Heute, acht Jahre später, haben wir einiges durch. Von Kindergartendramen über typische Anfängerfehler, einem Loch im Herzen und  zu hitzigen Themen in der Schule.

Durch meine Große und mit ihr bin ich gewachsen. Ich habe neue Seiten an mir kennengelernt, einen neuen Blickwinkel auf viele Dinge und bin gereift. Von einer unsicheren jungen Mama zu einer Mama mit Zuversicht und Vertrauen in sich und ihr Kind. Eine Mama, die auch mal 5e gerade sein lässt und gelernt hat ,dass Prioritäten sich verändern und verlagern.

Aus dem kleinen Bündel wurde ein richtig toller Wildfang mit dem Sturkopf ihres Vaters und der Sensibilität ihrer Mutter. Das zarte Wesen ist noch immer zart und zurückhaltend, aber stark und mutig, wenn sie sich für ihre Geschwister einsetzt.

Oftmals hadere ich mit mir, ob alles gut läuft, ob wir alles richtig machen, ob ich nicht zuviel schimpfe, ob sie glücklich ist. Und dann steht dieses Mädchen mit ihren großen wachen Augen vor mir, lächelt mich verschmitzt an und ich weiß, soviel kann nicht falsch sein, wenn sie mir zeigt, es geht ihr gut.

Ich bin dankbar, so unendlich dankbar, dass dieses wundervolle Menschlein zu uns wollte, uns jeden Tag den letzten Nerv raubt, diskutiert, motzt, tobt, aber auch kuschelt, lacht, lebt, genießt.

Danke, Maus, dass ich deine Mama sein darf.

Ein Kommentar

  • Laura und Sean

    Danke für den schöne Beitrag.

    Jedes Kind braucht Liebe und Zuneigung sowie Geborgenheit und Verständnis. Das sind Grundlagen für eine gesunde Beziehung und den Zusammenhalt innerhalb der Familie.

    Viele Grüße

    Sean und Laura

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