Reisen,  Travel

Rom – die Stadt der Kinder – ein Rückblick

Wie du eventuell weißt, reise ich unheimlich gerne und schaue mir andere Städte, Länder und Kulturen an. Dabei muss es oft gar nicht so weit weg gehen. Letztes Jahr waren wir in Rom. Als wir verkündeten, wir würden Ostern in Rom verbringen, dazu noch schwanger mit dem vierten Mäuschen und mit drei Kindern, die noch nicht einmal zur Schule gehen, war das Entsetzen in unserem Umfeld groß. Und weil ich gerne das Gegenteil von dem mache, was andere gern hätten, fuhren wir also mit dem Auto über Nacht dorthin. Ein bisschen mulmig war mir schon, hört man ja nichts gutes über den Fahrstil der Römer – ich zitiere hier mal nicht Obelix, aber denke es mir. 😀

Wir kamen also morgens an, total übernächtigt und wollten einfach nur schlafen. Welch ein Glück, dass die Vermieterin der Ferienwohnung – ein Hotel ist fast unbezahlbar bei so vielen Minimonstern – auch morgens um 7 die Schlüssel übergab und keine festen Zeiten hatte. Und für römische, bzw. allgemein italienische, Verhältnisse war die Wohnung – und vorallem die Sanitäranlage – wirklich in Ordnung.

Natürlich liefen wir uns nach einer kurzen Schlafpause erst einmal die Füße wund, um die Stadt zu erkunden. Das Colosseum, die Stadtrundfahrt mit dem Hop-On/Hopp-Off Bus vom Hauptbahnhof aus, sowie diverse andere kulturelle Dinge, aber auch ein Strandbesuch und der Zoo standen für die kommende Woche auf dem Plan. Man schafft bei weitem nicht so viel, wie man sich vornimmt, aber das ist egal. Abends fielen wir wirklich immer komplett müde aber glücklich in unsere Betten und freuten uns schon auf den nächsten Tag.

Tipp: Viele Tickets gibt es übrigens vorab online. Werden diese kauft, kann man an den Warteschlangen vorbei, ohne sich die Beine in den Bauch zu stehen.

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Was mich Kulturbanause jedoch am meisten beeindruckt und berührt hat, war der Besuch des Ostia Antica. Es ist wirklich einen Tagesausflug – mit gutem Schuhwerk – wert. Wenn man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, ist die Haltestelle vor Ort noch mit inbegriffen. Die Kinder können sich dort frei bewegen, alles anfassen, toben, klettern und erfahren nebenbei, wie das Leben damals war. Speisen und Getränke würde ich übrigens auch einpacken. Das Restaurant dort war grausam teuer und ebenso „toll“ im Geschmack. 😀

Das Eis in Italien ist übrigens ganz anders als hier. Größer, leckerer und die Kugeln sind meist nicht rund, sondern komplette Spachteln, die in die Waffeln gedrückt werden. Auch die Sorten sind noch außergewöhnlicher als das, was man hier meist vorfindet.

Entgegen der ganzen Horrorgeschichten, die uns zu Ohren gekommen waren, wie schlimm es doch in Rom zugehen solle, machten wir ganz andere, eigentlich durchwegs positive Erfahrungen. Abgesehen von den restlos überfüllten U-Bahnen, die mir wirklich einiges an Toleranz und Kraft abverlangten, weil sie eben auch nicht gerade kinderwagenfreundlich sind, waren Römer wirklich sehr angenehm. Im Reiseführer stand, dass die Menschen dort so wenige Kinder haben, dass sie die Kinder, die zu Besuch sind, vergöttern. Und so war es auch. Solch eine Höflichkeit, dieser Respekt und die Anerkennung von kinderreichen Familien würde ich mir manches Mal hier bei uns wünschen. Egal, wo wir waren, wir wurden mit offenen Armen empfangen. Sogar die ältesten Damen erhoben sich von ihren Sitzplätzen, um mir energisch zu zeigen, dass ich während der Busfahrt und Kugelbauch Vorrang und zu sitzen habe. Diese Herzlichkeit und Achtung hat mich unheimlich berührt.

Fazit: Trau dich, besuche Rom. Es gibt so viel zu sehen und ist sowohl für Eltern als auch für Kinder eine wundervolle Stadt. Eine Woche ist sogar schon fast knapp bemessen, wenn man wirklich alle interessanten Dinge dieses Fleckens Erde sehen möchte. Mit Kleinkindern ist eine Trage besser geeignet als der Kinderwagen oder Buggy. Besonders zu empfehlen sind die urtypischen Wochenmärkte und die Restaurants fernab der Touris. Also unbedingt die Seitenstraßen abklappern!

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