Eine Hysterektomie ist die operative Entfernung der Gebärmutter (Uterus). Julie erzählt, was ihr nach 6 Kindern bevorsteht und welche Optionen es gibt.
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Hysterektomie – das erste Zuhause meiner Kinder und ich trennen uns!

Morgen steht eine OP an. Eine Hysterektomie. Mein Uterus, das erste Zuhause meiner Kinder, wird entfernt. Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Schritt gehen möchte, ob ich diesen Teil von mir gehen lassen will. Doch andere Methoden, um mir Erleichterung zu verschaffen, sind ausgeschöpft und ich möchte endlich keine Brandherde mehr in meinem Körper.

Und weil ich damit nicht allein bin, dachte ich mir, ich kläre hier einfach mal auf und gebe weiter, was mir erzählt wurde und was ich sonst so an Infos finden konnte.

Achtung: Ich bin kein medizinisches Fachpersonal. Alle Aussagen sind ohne Gewähr. Berichtige mich also gern, wenn ich falsch liege!

Was ist eine Hysterektomie überhaupt?

Eine Hysterektomie ist die operative Entfernung der Gebärmutter (Uterus). Je nach medizinischer Notwendigkeit und individueller Entscheidung kann sie in verschiedenen Varianten durchgeführt werden:

  • Totale Hysterektomie: Die gesamte Gebärmutter inklusive Gebärmutterhals wird entfernt.

  • Partielle/Subtotale Hysterektomie: Nur der obere Teil der Gebärmutter wird entfernt, der Gebärmutterhals bleibt erhalten.

  • Radikale Hysterektomie: Zusätzlich zur Gebärmutter werden auch das umliegende Gewebe, die oberen Scheidenanteile und manchmal Lymphknoten entfernt – meist bei bösartigen Erkrankungen.

  • Mit oder ohne Eierstöcke: Je nach Situation werden auch die Eierstöcke (Ovarektomie) und Eileiter (Salpingektomie) entfernt. Werden die Eierstöcke entfernt, kommt es sofort zu einem Hormonabfall – quasi ein „medizinisch induzierter Wechsel“.

Die OP kann entweder vaginal, laparoskopisch (minimalinvasiv), abdominal (Bauchschnitt) oder kombiniert durchgeführt werden. Welches Verfahren gewählt wird, hängt von der Diagnose, der Anatomie und dem OP-Risiko ab.

Bei mir werden sowohl der Gebärmutterhals als auch die Eileiter mit entfernt, die Eierstöcke bleiben drin, um nicht noch mehr Chaos im Körper auszulösen. Da bei mir in der Familie das Krebsrisiko stark erhöht ist und ich wirklich niemanden kenne, der nicht an einer Krebsart gestorben ist, wollte ich auf Nummer sicher gehen. Und nachdem mir die Ärztin, mit der ich ein Vorgespräch hatte, Mut gemacht hat, habe ich mich für diesen Radikalschnitt entschieden.

Wie die OP durchgeführt wird, entscheidet sich währenddessen, denn in den Voruntersuchungen kann man Verwachsungen und ähnliches nicht zu 100 Prozent bestimmen. Der Bauchschnitt würde dann über die Kaiserschnittnarbe erfolgen, sollte es weder minimalinvasiv noch vaginal möglich sein.

Wie lange muss man sich nach einer Hysterektomie schonen?

Ich gebe hier mal die Prognosen des Krankenhauses weiter, was mir beim Aufklärungsgespräch gesagt wurde. Nach der OP muss ich 2-3 Tage im Krankenhaus bleiben. Insgesamt soll ich etwa 2 Wochen Bettruhe einhalten, aber dennoch leichte Spaziergänge machen, um Thrombose vorzubeugen.

Mindestens 4 Wochen darf ich nicht schwerer als 5 Kilogramm heben, weil die Belastung auf den Beckenboden und die Narben zu stark belastet werden. Außerdem soll etwa 3 Monate lang bauchbelastender Sport vermieden werden. Also ziemlich ähnlich zum Kaiserschnitt.

Ist man damit weniger Frau?

Nein, ganz sicher nicht. Man ist ohne Blinddarm auch nicht weniger Säugetier und ohne Weisheitszähne auch nicht weniger Mensch. Ich definiere mich nicht über innere Organe, sondern fühle mich als Frau grundsätzlich vollwertig. Nur eben ohne weitere Menstruationsschmerzen, splatterartige Blutungen und die ständige Angst, nicht genug Periodenprodukte eingepackt zu haben.

Ich habe jetzt 27 Jahre damit gelebt (ja, ich habe mit 10 Jahren angefangen zu menstruieren!) und bin froh, dass es ein Ende findet. Und Frauen in ihrer Menopause sind genauso Frauen. Blutungen ordnen uns nicht einem Geschlecht zu. Das tun wir ganz allein. Wir bleiben dennoch ein wichtiger Teil der Gesellschaft, weil ein Uterus nicht ausmacht, wer wir sind.

*****

Vielleicht ist dieser Text mehr für mich als für dich. Vielleicht liest du ihn aber auch in einer ähnlichen Situation und denkst dir: „Danke. Genau das hab ich gebraucht.“ Dann war’s das wert. Die Hysterektomie ist ein großer Schritt – aber sie ist auch eine Chance. Auf weniger Schmerz, mehr Energie und auf ein Leben, das nicht mehr vom nächsten Zyklus diktiert wird.

Eine Hysterektomie ist kein Scheitern. Sie ist kein Eingeständnis von Schwäche. Sie ist ein mutiger Schritt. Für dich. Für dein Leben. Für dein Wohlbefinden. Und ganz egal, ob du dich dafür oder dagegen entscheidest: Es ist dein Körper, deine Geschichte, dein Tempo.

Bist du auch diesen Weg gegangen? Oder stehst du gerade davor? Lass es mich wissen – für mehr Austausch, mehr Offenheit und weniger Scham.

Herzlichst, die Julie

 

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Eine Hysterektomie ist die operative Entfernung der Gebärmutter (Uterus). Julie erzählt, was ihr nach 6 Kindern bevorsteht und welche Optionen es gibt.

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