Familienblogger setzen sich gegen Nazis ein – Haltung zeigen für eine bunte und offene Gesellschaft. Das Toleranzparadoxon erklärt: Warum Intoleranz in einer toleranten Gesellschaft keine Duldung finden darf.
Gedankenwelt,  Life

Warum Blogs politisch sein müssen – und wieso wir Familienblogger uns gegen Nazis stark machen sollten

Für ein buntes Deutschland – gegen Nazis!

Blogs sind ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Inspiration. Gerade Familienblogs haben eine besondere Reichweite und Verantwortung, denn sie sprechen Menschen in ihrer Lebensrealität an. Hier geht es nicht nur um Rezepte, Basteltipps oder lustige Anekdoten aus dem Alltag – hier geht es um Werte, um Vorbilder und um eine Gesellschaft, in der wir unsere Kinder großziehen möchten. Und genau deshalb müssen Blogs politisch sein.

Warum „unpolitisch“ sein keine Option ist

Häufig hört man den Satz: „Ich will meinen Blog unpolitisch halten.“ Doch das ist ein Trugschluss. Unpolitisch sein bedeutet, sich aus Debatten herauszuhalten – und genau das spielt oft den Falschen in die Karten. In einer Zeit, in der Hass und Hetze in den sozialen Medien immer lauter werden, reicht es nicht, still zu bleiben. Schweigen kann als Zustimmung interpretiert werden, und durch Untätigkeit wird man ungewollt zum Komplizen.

Als Blogger*innen sind wir in einer privilegierten Position. Wir haben eine Stimme und eine Plattform, die andere erreicht. Das bedeutet Verantwortung. Es bedeutet, hinzusehen, wenn Ungerechtigkeit passiert, und Haltung zu zeigen. Wenn wir es nicht tun – wer dann?

Familienblogs in ihrer Vorbildfunktion für Werte

Familienblogs sind weit mehr als Tagebücher des Familienalltags. Sie sind Inspirationsquellen und oft auch erste Anlaufstellen für Eltern, die sich Orientierung suchen. Was wir schreiben, wird gelesen, geteilt und diskutiert. Wir prägen Meinungen, Werte und vielleicht sogar Entscheidungen.

Gerade in einer Großfamilie, wie sie viele von uns führen, erleben wir tagtäglich, wie wichtig Respekt, Toleranz und Solidarität sind. Konflikte werden gelöst, Kompromisse gefunden, und jede*r wird gehört. Wir reden über internalisierte Misogynie, über Rassismus und auch über Feminismus. Diese Werte müssen wir auch nach außen tragen. Unsere Kinder wachsen in einer Welt auf, die von Diversität lebt. Sie sollen lernen, dass Vielfalt keine Bedrohung, sondern ein Gewinn ist. Wenn wir uns öffentlich für eine bunte, offene Gesellschaft einsetzen, setzen wir ein Zeichen, das über unseren Blog hinauswirkt.

Warum es wichtig ist, gegen Nazis Position zu beziehen

Es mag unbequem sein, sich gegen Nazis und rechtsextreme Ideologien starkzumachen. Aber genau das ist der Grund, warum es so wichtig ist. Rechtsextreme Hetze, Rassismus und Antisemitismus dürfen nicht zur Normalität werden – weder online noch offline. Wenn wir als Familienblogger*innen nicht klar Position beziehen, riskieren wir, dass diese Ideologien still und heimlich Raum einnehmen.

Nazis profitieren von der Angst und Unsicherheit anderer. Sie verbreiten Hass, wo es um Zusammenhalt gehen sollte, und schaffen Fronten, wo es Dialog geben könnte. Als Blogger*innen können wir dem entgegenwirken. Wir können über die Gefahren von Rassismus und Diskriminierung aufklären, Geschichten von Mut und Menschlichkeit teilen und deutlich machen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen.

Kinder schauen auf uns – sie lernen von unserem Handeln. Wenn wir uns klar gegen Nazis positionieren, vermitteln wir ihnen, dass es wichtig ist, für das Richtige einzustehen, auch wenn es unangenehm ist. Wir zeigen ihnen, dass Zivilcourage etwas ist, was unsere Gesellschaft stärker macht.

Das Toleranzparadoxon

Ein oft diskutiertes Konzept in diesem Zusammenhang ist das sogenannte Toleranzparadoxon, das vom Philosophen Karl Popper beschrieben wurde. Es besagt, dass eine tolerante Gesellschaft Intoleranz nicht grenzenlos dulden darf, wenn sie sich selbst erhalten will. Wenn Intoleranz erlaubt wird, breitet sie sich aus und bedroht schließlich die Grundlagen der Toleranz selbst. Deshalb ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen und gegenüber Hass, Rassismus und rechtsextremen Ideologien keine Kompromisse einzugehen. Toleranz bedeutet nicht, allem und jedem eine Plattform zu bieten – sondern für Werte einzustehen, die unsere Gesellschaft lebenswert machen.

Deswegen habe ich mir dazu passend auch Sticker bestellt.*

Wie wir Bloger*innen aktiv werden können

Haltung zu zeigen bedeutet nicht, dass jeder Beitrag ein politisches Manifest sein muss. Aber es gibt viele kleine Schritte, wie wir uns stark machen können:

  1. Aufklärung betreiben: Nutze deinen Blog, um über die Gefahren von Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung zu schreiben. Teile Informationen und Ressourcen, die anderen helfen, sich zu informieren.
  2. Solidarität zeigen: Unterstütze Initiativen, die sich gegen Nazis stark machen. Verlinke auf Organisationen, die Betroffene von Hass und Gewalt unterstützen, und mache auf Spendenaktionen aufmerksam.
  3. Geschichten teilen: Erzähle von Menschen, die sich für eine bessere Gesellschaft einsetzen. Berichte von Vielfalt in deiner eigenen Familie und wie wichtig Respekt und Akzeptanz sind.
  4. Gemeinsam stark sein: Vernetze dich mit anderen Blogger*innen, die deine Werte teilen. Gemeinsam seid ihr lauter und könnt mehr bewegen.
  5. Online Hass entgegentreten: Lass Hasskommentare nicht unkommentiert. Setze klare Grenzen auf deinem Blog und in den sozialen Medien. Mache deutlich, dass Rassismus, Sexismus und Hetze bei dir keinen Platz haben.

Unsere Blogs sind mehr als nur eine Sammlung von Beiträgen. Sie sind Plattformen mit Einfluss – und damit eine Chance, die Welt ein Stück besser zu machen. Gerade als Familienblogger*innen haben wir die Verantwortung, unsere Stimme für eine offene, gerechte und bunte Gesellschaft zu erheben. Wir müssen zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und dass Hass und Hetze bei uns keinen Platz haben.

Denn am Ende geht es um die Welt, in der unsere Kinder aufwachsen sollen. Eine Welt ohne Nazis. Eine Welt, in der Vielfalt gefeiert wird. Und eine Welt, in der jeder Mensch mit Respekt behandelt wird. Lasst uns gemeinsam dafür eintreten – laut, sichtbar und unerschütterlich.

Ein wichtiger Aufruf vor den Wahlen

Demnächst stehen Wahlen an – eine Gelegenheit, unsere Werte nicht nur online, sondern auch an der Wahlurne zu verteidigen. Parteien wie die AfD, die für Hass und Spaltung stehen, und auch die CDU/CSU, die in vielen Bereichen eine Politik des Stillstands und der Ausgrenzung unterstützt, sind keine Optionen für eine gerechte und zukunftsorientierte Gesellschaft. Lasst uns bewusst wählen und für eine Politik eintreten, die Vielfalt und Solidarität stärkt. Unsere Stimme zählt – nicht nur auf unseren Blogs, sondern auch bei den Wahlen.

Herzlichst, die Julie

 

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Ein Kommentar

  • amelie

    Liebe Julie,

    ich finde es gut was du schreibst. Ich finde die momentane politische Lage so schwierig wie noch nie zuvor. Ich bin eine grün Wählerin. Aber als ich gelesen habe, dass die Grünen in Thüringen und in Hessen, mit der AFD gestimmt haben, war ich sprachlos. Mir geht es da weniger um die Themen für die gestimmt wurden, sondern darum, dass man mit so einer Partei nicht arbeitet nur um etwas durchzubringen. Das empfinde ich als nicht tragbar.
    Im Bundestag aber groß schimpfen, dass man mit der AFD nicht stimmt. Das hat mich unglaublich enttäuscht. Aber das ist die Politik. So oft nicht ehrlich ….

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